Ericsson Mobility Report: Wenige LTE-Nutzer in Europa
Der Mobility Report 2015 ist raus. Auch dieses Jahr stellt Ericsson wieder interessante Prognosen zum Mobilfunk-Markt der Zukunft auf und blickt bis zum Jahr 2020. Der Report zeigt die dominanten Endgeräte der nächsten Jahre sind Smartphone, LTE wird weltweit immer mehr zum Alltag und Video-Streaming sorgt dafür, dass der mobile Datenverbauch explodiert.
Ericsson hat seinen Mobility Report 2015 veröffentlicht. Der Bericht stellt wieder einige interessante Prognosen zur Entwicklung des Mobilfunk-Markts bis zum Jahr 2020 auf. Dabei zeigt der Report ganz klar: Die Zukunft gehört LTE und den Smartphones. 2020 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung laut Mobility Report ein Smartphone besitzen, während 90 Prozent der Menschen weltweit mobile Breitbandnetze nutzen können. Die Zahl der Anschlüsse mit Smartphones steigt im Jahr 2020 auf 6,1 Milliarden und liegt mehr als doppelt so hoch wie Ende 2014. Den größten Zuwachs bei den Handy-Anschlüssen wird es gemäß Mobility Report im asiatisch-pazifischen Raum, den Mittleren Osten und Afrika geben. Hier werden in den nächsten Jahren 80 Prozent der neuen 3,5 Milliarden Mobilfunk-Verträge für Smartphones abgeschlossen.

Starkes Wachstum bei Smartphone-Anschlüssen bis 2020 (Bildquelle: Ericsson)
Im Jahr 2020 nutzen die meisten Menschen LTE zum mobilen Surfen. In Europa werden dies dann 85 Prozent der Bevölkerung sein. Dazu zeigt der Mobility Report: Europa holt bei der 4G-Nutzung gegenüber Nordamerika und den asiatischen Ländern in den nächsten Jahren ordentlich auf. Ende 2014 nutzen nur 7 Prozent der Europäer LTE, in Westeuropa waren es 15 Prozent. Gemessen an den USA (40 Prozent), Japan (45 Prozent) und Südkorea (70 Prozent) liegt man deutlich zurück. In etwa fünf Jahren soll man jedoch gleichauf mit den wichtigsten asiatischen Ländern und Nordamerika liegen.
Smartphones dominieren bei mobiler Datennutzung
Der Mobility Report von Ericsson betont immer wieder die Dominanz der Smartphones. So läuft 2020 insgesamt 80 Prozent des mobilen Datenvolumens über Smartphones. Ende 2014 verbrauchten Europäer noch durchschnittlich 1,2 GB mit ihrem Handy. 2020 werden es dann 6,5 GB sein, wie gesagt im Durchschnitt. Ericsson sieht in Zukunft auch einige Power-User in den entwickelten Märkten. Dann soll auf 10 Prozent der Surfer 55 Prozent des totalen Datenverbrauchs verfallen. Diese Gruppe von Power-Usern verbraucht mehr als 100 GB pro Monat beim mobilen Surfen.

80 Prozent des mobilen Datenverbrauchs erfolgt 2020 über Smartphones (Bildquelle: Ericsson)
Die genannte Nutzer-Gruppe verbraucht laut Mobility Report mobile Daten vor allem durch das Streamen von Videos. Heavy User würden im Durchschnitt eine 1 Stunde pro Tag Videos auf dem Smartphone schauen, dies sei 20 Mal länger als der Durchschnitts-Nutzer. Insgesamt sind Streaming-Dienste hauptverantwortlich für die drastisch steigenden Datenverbrauch in den mobilen Netzen. Im Jahr 2020 entstehen 60 Prozent des mobilen Datenverkehrs durch Streaming. Dabei muss es sich laut Mobility Report nicht um Youtube & Co handeln. Auch im Bereich der Online Werbung kommen in Zukunft immer häufiger Videos zum Einsatz.