Discounter spusu: Telefónica verhindert Markteintritt
Der Mobilfunkdiscounter spusu sorgt in Österreich mit Kampfpreisen für Aufsehen. Der Discounter will seine Tarife auch in Deutschland im o2-Netz anbieten. Doch die Verhandlungen mit Telefónica Deutschland haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Möchte der Netzbetreiber einen Eintritt des Discounters auf dem deutschen Markt verhindern?
In Österreich sorgt der Discounter spusu mit Kampfpreisen seit einiger Zeit für Aufsehen. Der noch junge Mobilfunkdiscounter mit 50 Mitarbeitern kann bereits 50 000 Kunden vermelden. Aktuell macht man einen Umsatz von 5 Millionen Euro im Jahr. Hinter spusu (Sprich und Surf) steht das Unternehmen Mass Response unter Leitung von Franz Pichler. Aktuell bietet der österreichische Mobilfunkdiscounter seinen Kunden zum Beispiel den Tarif spusu 12000. Hier bekommt man 1000 Minuten und 1000 SMS sowie 10 GB für etwa 20 Euro im Monat. Dazu bietet der Discounter einen Datentarif mit 3G ohne Volumenbegrenzung, Bei diesem Angebot surft man zwar mit leicht reduzierter Geschwindigkeit mit 3G-Netz, hat jedoch keine Begrenzung beim Inklusivvolumen.

Mass Response möchte seine Tarife nun auch in Deutschland im o2-Netz anbieten. Laut einer Aussage von Pichler verhandelt man bereits seit zwei Jahren mit dem deutschen Netzbetreiber, ohne bisher ein Ergebnis erzielt zu haben. Nun heißt es von Seiten des österreichischen Discounters, dass Telefónica offenbar den Markteintritt in Deutschland und so Wettbewerb verhindern wolle. Man könnte über die Kampfpreise von spusu besorgt sein. Doch nach der Fusion von o2 und E-Plus ist Telefónica Deutschland verpflichtet, ihr Netz für andere Anbieter zu öffnen. Franz Pichler nennt Smartmobil und Yourfone von Drillisch als Beispiel.
Bundeskartellamt unterstützt Markteintritt
Das Bundeskartellamt unterstützt den Markteintritt des österreichischen Discounters spusu. In einem Schreiben des Amtes, welches der WirtschaftsWoche vorliegt, heißt es: „Wir würden den Marktzutritt eines virtuellen Netzbetreibers aus dem Ausland begrüßen.“ Dies sei auch im Sinne des Wettbewerbs in Deutschland. Denn bisher seien „allenfalls geringfüge Anzeichen für eine nachhaltige positive wettbewerbliche Entwicklung erkennbar.“ (Quelle: WirtschaftsWoche)
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Mass Response hat bereits angekündigt, man wolle notfalls den Markteintritt gerichtlich erzwingen und sei bereit durch alle Instanzen zu gehen. Telefónica Deutschland äußerte Golem.de gegenüber wiederum, man sei bereit spusu den Markeintritt zu ermöglichen. Jedoch wolle der österreichische Discounter eine eigene Kerninfrastruktur in Deutschland betreiben. Die Öffnungsklausel der EU-Kommission gilt nur für Anbieter ohne eigenes Netz.