Das Mobilfunk Jahr 2016: Der 4G.de Jahresrückblick

Das Infoportal 4G.de lässt das Mobilfunk Jahr 2016 ausführlich Revue passieren. Was waren die Highlights dieses Jahres? Wie entwickelten sich die LTE-Tarife 2016? Wie konnten die Netzbetreiber die Übertragungsraten steigern? Lesen sich alles Wichtige im Jahresrückblick. Dazu geben wir einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr 2017.

Das Jahresende ist die Zeit der Rückblicke. Auch das Infoportal 4G.de möchte das Mobilfunk Jahr 2016 ausführlich Revue passieren lassen. Wir werfen einen Blick auf die Highlights des Jahres, die Entwicklung der 4G-Tarife und Übertragungsraten. Erinnern Sie sich noch? Das Jahr 2016 stand vor allem im Zeichen der Integration der Netze von o2 und E-Plus. Dazu steigerte Vodafone bei seinen 4G-Tarife immer weiter seine Übertragungsraten. Die Deutsche Telekom sorgte mit dem ersten ungedrosselten LTE-Tarif auf der IFA 2016 in Berlin für Aufsehen und Telefónica Deutschland bot mit o2 Free eine echte Tarif-Neuheit.

LTE-Mobilfunkmast
Ein Rückblick auf das Mobilfunkjahr 2016 (Bildquelle: istockphoto.com, Jens Tandler)

Doch dies sind nur einige Ereignisse im Mobilfunk im Jahr 2016. Lesen Sie alles Wichtige von Januar bis Dezember im unserem großen 4G.de Jahresrückblick.

Prepaid-Tarife mit LTE, Integration von o2 und E-Plus, 5G im Test

Im Januar 2016 wurde bekannt, dass die Initiative „Highspeed für Jedermann“ bis zum 30.06.2106 verlängert wird. Dies sollte zum Bedauern vieler Mobilfunk Nutzer die letzte Verlängerung der beliebten Aktion von E-Plus sein. Im gleichen Monat startete die Telekom als letzter deutscher Netzbetreiber mit Voice over LTE. Kunden von Vodafone und o2 können dazu seit Januar auch bei den Prepaid-Tarifen der Netzbetreiber LTE nutzen. Die Deutsche Telekom war etwas früher im Dezember 2015 mit 4G bei seinen Prepaid-Tarifen gestartet.

Die Telekom startete im Januar mit VoLTE (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Telefónica Deutschland  begann im Februar 2016 damit nach und nach die Kunden von E-Plus auf o2 umzustellen. Der Prozess sollte nach den Angaben des Netzbetreibers Ende 2016 abgeschlossen sein. Im Februar fand traditionell mit dem Mobile World Congress ein wichtiger Mobilfunk Congress in Barcelona statt, im Vorfeld des MWC 2016 stellte Samsung sein Smartphone-Flaggschiff Galaxy S7 vor. Vodafone kündigte im Februar das erste Endgerät mit eSIM an. Die Smart-Watch Samsung Gear S2 Classic 3G war ab dem 11. März 2016 in 60 ausgewählten Vodafone-Shops erhältlich.

Im März 2016 fand die CeBIT in Hannover statt. 5G war ein großes Thema der Messe, sowohl die Deutsche Telekom wie auch Vodafone präsentierten entsprechende Testnetzwerke mit dem 4G-Nachfloger. Der Düsseldorfer Netzbetreiber erreichte bei einem Test eine Übertagungsrate von bis zu 15 Gbit/s. Die CeBIT gewährte so einen Einblick, was uns in den nächsten Jahren im Mobilfunk erwartet. Telefónica Deutschland trieb im März 2016 die Integration der beiden Netze von o2 und E-Plus weiter voran.

Gigabit-Zeitalter, 700-MHz für Mobilfunk, neuer Produktzyklus von Apple

Der erste Monat des zweiten Quartals 2016 stand ganz im Zeichen von überarbeiteten Mobilfunk Tarifen. Vodafone (ebenso LTE Max für alle) wie auch die Deutsche Telekom erhöhten im April 2016 die Datenvolumen bei ihren 4G-Tarifen. Dazu startete der Düsseldorfer Netzbetreiber mit seiner Werbung für das Gigabit-Zeitalter. Mit verschiedenen Anzeigen und Werbespots wollte man die Kunden auf schnellen Übertragungsraten der Zukunft vorbereiten. Im Jahr 2017 möchte der Netzbetreiber die Gigabit-Marke beim mobilen Surfen knacken.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der Mai 2016 bot eine schlechte Nachricht für alle LTE Zuhause Kunden von Vodafone. Wie erst im Mai bekannt wurde, hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf bereits im April 2016 die Klage der Verbrauchzentrale Sachsen gegen die LTE-Drosselung abgelehnt. Das Gericht argumentierte, dass man Festnetzprodukte und Mobilfunk (LTE) nicht miteinander vergleichen könne. Am Ende hatten die Verbraucherschützer den Kampf verloren und die Drosselung bleibt. Ende Mai stand Vodafone ein weiteres Mal im Mittelpunkt, als man als erster deutscher Netzbetreiber mit Wi-Fi Calling startete. Dazu beschloss die EU die Freigabe der 700-MHz-Frequenzen für Mobilfunk.

Die Deutsche Telekom zog etwa vier Wochen später im Juni 2016 mit Telefonie über WLAN nach. Dazu gab es Gerüchte um einen neuen Produktzyklus bei Apple. Der Konzern aus Cupertino möchte in Zukunft nur noch alle drei statt zwei Jahre ein völlig überarbeitetes Smartphone präsentieren. Dieser Produktionszyklus sollte bereits beim iPhone 7 einsetzen, was sich dann bei der Präsentation im September 2016 bestätigen sollte.

Kein LTE von E-Plus, Ausweispflicht für Prepaid, 4.5G von Vodafone

Der Juli 2016 dürfte vor allem vielen E-Plus-Kunden in Erinnerung geblieben sein, denn am 30.06.2016 wurde das 4G-Netz von E-Plus mit 1800-MHz abgeschaltet. Ab sofort konnten Kunden von BASE das 4G-Netz von o2 nutzen. Telefónica Deutschland hatte sich im Zuge der Fusion verpflichtet, die besagten 1800-MHz an Vodafone abzugeben. Weiterhin wurde im Juli bekannt, dass man in Berlin ein Testfeld für 5G plant, was auch wenige Monate später umgesetzt wurde.

o2_Zentrale
Seit Juli surfen ehemalige E-Plus-Kunden im LTE-Netz von o2 (Bildquelle: Telefónica Deutschland/flickr.com)

Der Ferienmonat August 2016 war eher ruhig, wobei es eine bedeutende Änderung im Bereich Mobilfunk gab. Ende Juli wurde das Antiterrorgesetz verabschiedet. In diesem Gesetz gab es auch eine Regelung für Prepaid-Karten. Wer ab dem 01. Juli 2017 eine entsprechende SIM-Karte erwirbt, muss ein Ausweisdokument vorlegen. Die Regelung gilt eigentlich seit dem 01. Juli 2016, doch die deutschen Netzbetreiber haben 12 Monate Zeit, das Gesetz entsprechend umzusetzen.

Der September 2016 war wiederum aufgrund der IFA in Berlin recht ereignisreich. Die Deutsche Telekom sorgte für Aufsehen und stellte mit Magenta Mobil XL Premium den ersten Tarif im Mobilfunk ohne Drosselung vor. Der 4G-Tarif hat jedoch mit 199,95 Euro auch seinen Preis. Dazu schaltete man die maximale Übertragungsrate für alle 4G-Tarife (LTE Max.) der Telekom frei. Mitte September startet Vodafone in 22 Städte mit bis zu 375 Mbit/s, bis zum Ende des Jahres möchte man 30 Städte mit 4.5G ausbauen. Die EU Kommission legte einen neuen Gesetzentwurf zum Roaming in der EU vor. Der erste Entwurf wollte nur ein kostenloses Roaming von 90 Tagen ermöglichen, dies wurde nach vielen Protesten wieder verworfen. Ende September stellte Bundesminister Dobrindt sein Programm zur Umsetzung von 5G in Deutschland bis zum Jahr 2025 vor.

Start von o2 Free, MBB 2016 von Huawei, EU Roaming

Im ersten Monat des letzten Quartals sorgte vor allem Telefónica Deutschland für Schlagzeilen. So startete man Anfang Oktober 2016 mit o2 Free. Die LTE-Tarife stellten eine Neuheit im Mobilfunk dar. Hat man sein Datenvolumen verbraucht, drosselt der Netzbetreiber nur auf bis zu 1 Mbit/s. Marküblich sind Drosselungen auf GPRS. Zeitgleich startete Telefónica Deutschland auch mit LTE Advanced und führte im gleichen Monat Wi-Fi Calling ein. Negativ waren hingegen die Nachrichten über die schlechte Erreichbarkeit der o2 Hotline mit Wartezeit von 45 Minuten und mehr. Der Netzbetreiber versprach seinen Kunden eine baldige Besserung, doch die Probleme halten bis heute an.

5g
Der 5G Live-Test auf dem MBB Forum in Tokio mit 20 Gbit/s (Bildquelle: 4G.de)

Der Monat November 2016 stand ganz im Zeichen von 5G. In Berlin gab man den Startschuss für das 5G-Testfeld rund um den Ernst-Reuter-Platz. In der Landeshauptstadt werden ab jetzt Echtzeit-Anwendungen mit dem 4G-Nachfolger getestet. Im November war das Infoportal 4G.de auf dem Mobile Broadband Forum von Huawei in Tokio. Auf dem MBB 2016 konnte man eine Vielzahl von Anwendungen mit 4.5G und 5G der Zukunft bestaunen. In einem Live-Test schaffte man 20 Gbit/s. Dazu hielten zahlreiche Experten Fachvorträge zum Mobilfunk der Zukunft. Auch Vodafone zeigte, dass man bereits intensiv am 4G-Nachfolger arbeitet. In Düsseldorf und Berlin sind bereits Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s (4.5G) möglich.

Nun wären wir auch in der Gegenwart angekommen. Bis zum Jahresende dürfte sich im Mobilfunk nicht mehr viel tun. Im Dezember 2016 gab es bereits zwei wichtige Ereignisse. Telefónica Deutschland hat seine o2 Free Tarife nun auch für ehemalige Kunden von E-Plus geöffnet, nachdem man die Vermarktung im November 2016 für diesen Kundenkreis gestoppt hatte. Die EU Kommission hat ihren endgültigen Gesetzentwurf zum EU Roaming verabschiedet. Der Gesetzentwurf, der bereits die Zustimmung der europäischen Mitgliedsstaaten fand, sieht Roaming ohne Einschränkungen ab Mitte Juni 2017 vor. Missbrauch durch Dauerroaming möchte man dabei effektiv entgegentreten.

Fazit 4G.de

Im Jahr 2016 gab es einige markante Entwicklungen im Mobilfunk. Die LTE-Tarife haben immer mehr Datenvolumen. Dazu gibt es Ende 2016 deutlich höhere Übertragungsraten als noch 2015. Vodafone ermöglicht in zahlreichen Städten bis zu 375 Mbit/s. Alle drei Netzbetreiber bieten ihren Kunden LTE Max in den meisten 4G-Tarifen. Trotz der positiven Entwicklungen im Mobilfunk darf man nicht unerwähnt lassen, dass die deutschen LTE-Tarife im europäischen Vergleich wenig Datenvolumen bieten. Magenta Mobil XL Premium und o2 Free sind Schritte in die richtige Richtung, jedoch noch nicht ausreichend.

Verfügbarkeit testen!

  

Vergleichen Sie hier die LTE- und 5G-Verfügbarkeit jeder beliebigen Adresse in ganz Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Für das Jahr 2017 erwartet das Infoportal 4G.de eine ähnliche Entwicklung. Vor allem Telekom und Vodafone werden die Übertragungsraten immer weiter steigern. 4.5G war für die Netzbetreiber bereits dieses Jahr ein Thema und 2017 möchte man dann die Gigabit-Marke knacken. Bei den Inklusivvolumen dürfte man auch im kommenden Jahr hinter den Tarifen in Europa zurückbleiben. Kunden dürften sich über hohe Übertragungsraten freuen, die Datenvolumen werden wohl im Vergleich dazu eher bescheiden ausfallen. Ob dazu im kommenden Jahr die Preise im Mobilfunk deutlich fallen, muss man abwarten. Im Jahr 2016 gab es bei nur drei Netzbetreibern auf dem Markt keine markanten Bewegungen. Besserung ist wohl nicht in Sicht.

Empfohlene Beiträge

Schreibe einen Kommentar