Bundesnetzagentur: Mobilfunk 2021 – Der Rückblick

Die Bundesnetzagentur hat im Juni ihren Jahresbericht veröffentlicht. Der Bericht bietet eine Vielzahl von Informationen und Statistiken zu den Bereichen wie Energie oder Telekommunikation. Das Infoportal 4G.de hat die Daten zum Mobilfunk 2021 analysiert und fasst die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammen.

Jedes Jahr im Mai veröffentlicht die Bundesnetzagentur einen Bericht zu den Themen Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahn. Dieses Jahr wurde der Jahresbericht mit leichter Verzögerung im Juni veröffentlicht. Das Infoportal 4G.de hat den umfangreichen Bericht der Behörde ausgewertet. Wir präsentierten Ihnen die wichtigsten Daten und Statistiken zum Mobilfunkjahr 2021.

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Die Behörde hat ihren Jahresbericht 2021 veröffentlicht (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Mobilfunk. Wie viele 5G und 4G-Nutzer gab es Ende 2021? Wie wirkte sich die 3G-Abschaltung aus? Stieg der Datenverbrauch in den mobilen Netzen weiter rasant an?

Ende 2021 gab es 71,2 Mio. LTE-Nutzer

Die Bundesnetzagentur meldet für Ende 2021 insgesamt 161,3 Mio. SIM-Karten, was einen Zuwachs von 11,3 Mio. im Vergleich zum Jahr 2020 bedeutet. Ausschlaggebender ist die Zahl der aktiven SIM-Karten, hier spricht die Behörde von 106,4 aktiven Karten für Ende 2021, dies entspricht einem Minus von 1 Million im Vergleich zum Vorjahr. Eine SIM-Karte gilt als aktiv, wenn in den letzten drei Monate darüber kommuniziert oder eine Rechnung erstellt wurde. Bei den aktiven SIM-Karten lässt sich seit Jahren ein leichter Rückgang beobachten.

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Für Ende 2021 meldet die Bundesnetzagentur insgesamt 71,2 Mio. LTE-Nutzer, immer mehr Verbraucher telefonieren über VoLTE (56,2 Mio.). Nach der 3G-Abschaltung nahm die Zahl der 4G-Nutzer deutlich zu, Ende 2020 waren es noch 63,6 Mio. Nutzer. Bedenkt man, dass es Ende des letzten Jahres insgesamt 106,4 Mio. aktive SIM-Karten gab, gibt es noch immer über 40 Mio. Menschen, die ihr Handy ausschließlich für Sprachtelefonie und das Versenden von SMS nutzen. Zu 5G-Nutzern macht die Regulierungsbehörde keine Angaben.

Der Jahresbericht der Bundesnetzagentur unterstreicht die Trends der letzten Jahre. Immer mehr Nutzer entscheiden sich für einen Vertrag direkt beim Netzbetreiber. Auf die Netzbetreiber entfielen Ende 2021 insgesamt 81,5 Millionen SIM-Karten (77 Prozent), bei den Serviceanbietern waren es 24,9 Mio. (23 Prozent). Weitgehend stabil bleibt die Aufteilung bei Postpaid (70,7 Mio./66 Prozent) und Prepaid (35,7 Mio./34 Prozent). Hier gab es in den letzten Jahren geringfügige Änderungen bei der Aufteilung.

Datenverbrauch lag 2021 bei 5457 Mio. GB

Der Datenverbrauch in den mobilen Netzen stieg weiter rasant an. 2021 flossen 5457 Mio. GB durch die mobilen Netze, was einem Anstieg um + 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr (3972 Mio. GB) bedeutet. Nutzer telefonieren immer mehr über das Mobilfunknetz, bis Ende 2021 gab es im Mobilfunk 163 Mrd. abgehende Gesprächsminuten, was deutlich über dem Volumen im Festnetz mit 102 Mrd. Minuten lag. 2021 wurden mit 7,8 Mrd. wieder mehr SMS verschickt, man lag auf dem Niveau von 2019 mit 7,9 Mrd. SMS. Einen Tiefstand bei den Kurznachrichten gab es 2020 (7 Mrd.). Die Zunahme bei der SMS-Nutzung dürfte mit einer Zunahme von 2-Faktor-Authenfizierungen und die Nutzung verschiedener Corona-Apps zusammenhängen.

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2021 lag der Datenverbrauch bei 5457 Mio. GB (Datenquelle: Bundesnetzagentur)

Jedes Jahr ermittelt die Bundesnetzagentur Daten zum Verbrauch durch Durchschnittsnutzer. Im Jahr 2021 verbrauchte der durchschnittliche Kunde monatlich 4,3 GB an Datenvolumen, verschickte 6 SMS und vertelefonierte 127 Minuten mit dem Smartphone. Für Ende 2020 gelten folgende Zahlen: 3,1 GB Datenvolumen, 5 SMS und 121 vertelefonierte Minuten. In den letzten Jahren hat die Bundesnetzagentur immer eine Angabe zum Endkundenumsatz (2020: 14,20 Euro) der TK-Anbieter gemacht, diese aufschlussreiche Zahl fehlt im aktuellen Jahresbericht.

Bundesnetzagentur: 2021 waren 29.959 Stationen mit 5G aktiv

Nach der 3G-Abschaltung von Deutscher Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland nahm die gesamte Zahl der Basisstationen (187.443) im Jahr 2021 um -17 Prozent ab. Bei 4G gab es einen Anstieg um +9 Prozent auf  82.479 Basisstationen, besonders deutlich fiel das Wachstum bei 5G mit einem Plus von +54 Prozent auf 29.959 Basisstationen aus. Die Behörde verweist darauf, dass die Netzbetreiber bei der Mobilfunktechnologie der fünften Generation vor allem auf Dynamic Spectrum Sharing setzen. Ein interessantes Detail enthält der Jahresbericht der Bundesnetzagentur. Trotz UMTS-Abschaltung waren Ende 2021 noch 652 Basisstationen mit 3G aktiv.

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Die Zahl der Antennenstandorte ist in Deutschland deutlich niedriger als die Zahl der Funk-Basisstationen, dies liegt daran, dass die Netzbetreiber an einem Standort Antennen mehrerer Mobilfunktechnologie nutzen. Die Behörde meldet für Ende 2021 insgesamt 85.861 Antennenstandorte.

Fazit 4G.de

Der Jahresbericht unterstreicht die Trends der letzten Jahre. Hierzu gehören vor allem die Statistiken zum steigenden Datenverbrauch in den mobilen Netzen und der Anteil der SIM-Karten (Netzbetreiber/Serviceprovider). Die Entwicklung beim Datenverbrauch im Mobilfunk wird sich in den kommenden Jahren so fortsetzen. Nach dem Ende von StreamOn und Vodafone Pass könnten die Service-Anbieter ab 2022 wieder an Bedeutung gewinnen. Viele Kunden zeigen sich von den neuen Tarifen von Telekom und Vodafone enttäuscht und könnten nach Alternativen bei den Serviceanbietern suchen.

Zugleich verdeutlicht der Bericht der Bundesnetzagentur die zunehmende Bedeutung von 5G, auch wenn die Netzbetreiber noch weitgehend auf DSS setzen. Im nächsten Jahresbericht dürfte die Behörde erste Zahlen zu 5G-Nutzern in Deutschland aufführen.

Bildquelle Beitragsbild: © dariaren – stock.adobe.com)

  

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