Bundesnetzagentur: Mobilfunk 2019 – Der Rückblick

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht regelmäßig im Mai ihren Jahresbericht. Der Bericht bietet zahlreiche Informationen und Statistiken zu Bereichen wie Energie oder Telekommunikation. Das Infoportal hat die Daten zum Mobilfunk 2019 genauer unter die Lupe genommen und fasst die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammen.

Jedes Jahr im Mai veröffentlicht die Bundesnetzagentur ihren ausführlichen Bericht zu den Bereichen Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahn. Das Infoportal 4G.de hat den Jahresbericht der Regulierungsbehörde ausgewertet. Wir präsentierten Ihnen die wichtigsten Zahlen und Statistiken zum Mobilfunkjahr 2019.

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Die Behörde hat den Jahresbericht 2019 veröffentlicht (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Erfahren Sie alles Wichtige. Wie viele LTE-Nutzer gab es Ende 2019 und wie relevant ist noch 3G? Stieg der Datenverbrauch im Mobilfunk weiter rasant an? Wie stand es um die 4G-Netzabdeckung von Deutscher Telekom, Vodafone und o2?

Ende 2019 gab es 59,1 Mio. LTE-Nutzer  

Die Bundesnetzagentur meldet für Ende 2019 insgesamt 142,9 Mio. SIM-Karten (2018: 137,5 Mio.). Die Zahl der aktiven SIM-Karten lag bei 107,2 Mio. SIM-Karten (2018: 107,5 Mio.). Als aktiv gilt eine Karte, wenn in den letzten drei Monaten darüber kommuniziert oder eine Rechnung erstellt wurde. Die zweite Zahl ist aussagekräftiger. Seit Jahren geht die Zahl der aktiven SIM-Karten in Deutschland leicht zurück. In den letzten Berichten sprach die Bundesnetzagentur immer von regelmäßigen UMTS- und LTE-Nutzern. Diese Statistik hat die Behörde im Jahresbericht 2019 aufgegeben und listet die Nutzer anders auf.

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(Mobilfunknutzer nach Kategorien, Datenquelle: Bundesnetzagentur)

Ende 2019 gab es 59,1 Mio. LTE-Nutzer, auf UMTS/GSM entfielen 48,1 Millionen Nutzer. Diese Aufgliederung ist problematisch, da unklar bleibt, wie viele Nutzer auf 3G entfallen und wie viele Verbraucher ihr Handy nur für Telefonie nutzen. Eine Studie von Opensignal hat gezeigt, dass viele Menschen in Deutschland ihr Smartphone ausschließlich zum Telefonieren und nicht für Datendienste nutzen. Die genaue Zahl der 3G-Nutzer geht aus den Zahlen der Bundesnetzagentur nicht hervor.

Insgesamt zeigen die Zahlen einige interessante Trends. Seit 2017 nahm der Anteil von LTE-Nutzern von 41 Prozent auf 55 Prozent deutlich zu. Weniger Bewegung gibt es bei den anderen Zahlen. 75 Prozent der Kunden haben einen Vertrag direkt bei den Netzbetreibern, während sich 25 Prozent für einen Vertrag beim Reseller entschieden. Weiterhin lässt sich ein kleiner Trend zu Postpaid-Tarifen erkennen, Prepaid verliert leicht an Boden. Immer mehr SIM-Karten kommen dazu in Maschinen zum Einsatz. Ende 2019 waren es 29,7 Mio. (2018: 23,1 Mio.).

Datenverbrauch lag 2019 bei 2757 Mio. GB

Wie in jedem Jahr vermeldet die Bundesnetzagentur einen deutlichen Anstieg beim Datenverbrauch im Mobilfunk. Die Behörde verweist zugleich darauf, dass die Zuwachsraten geringer ausfallen, wobei eine baldige Sättigung nicht absehbar ist. Im letzten Jahr flossen 2757 Mio. GB durch die Mobilfunknetze von Deutscher Telekom, Vodafone und o2. Die Regulierungsbehörde ermittelt jährlich Daten zum durchschnittlichen Verbrauch. Im Jahr 2019 verbrauchte der Durchschnittsnutzer im Monat 2140 MB, vertelefonierte 99 Minute und verschickte 6 SMS. Für 2017 sahen die Zahlen wie folgt aus: 1529 MB, 91 Minuten und 7 SMS. Der Endkundenumsatz (ohne MwSt. und Endgerät) lag bei 14,61 Euro, was eine Steigerung zum Jahr 2018 (14,31 Euro) darstellt.

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2018 lag der Datenverbrauch bei 2757 Mio. GB (Datenquelle: Bundesnetzagentur)

Weiterhin rückläufig ist die Zahl der versendeten Kurznachrichten. 2019 waren 7,9 Mrd. (2018: 8,9 Mrd.). Dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Die Zahl der Gesprächsminuten lag bei 127 Mrd. Minuten und so höher als im Jahr 2018 (119 Mrd. Minuten). Laut der Bundesnetzagentur übersteigt das Gesprächsvolumen im Mobilfunk die vertelefonierten Minuten im Festnetz mittlerweile deutlich.

Vodafone mit besserer LTE-Netzabdeckung als Telekom

Wie sah die bundesweite LTE-Netzabdeckung (nach Bevölkerung) Ende des Jahres 2019 aus? Die Behörde nennt in ihrem Jahresbericht folgende Zahlen: Vodafone 98,6 Prozent, Deutsche Telekom 98,1 Prozent und Telefónica Deutschland 92,6 Prozent. Vodafone liegt bei der 4G-Abdeckung leicht vor der Telekom, während o2 die Auflage einer LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent für Anfang 2020 nicht erfüllen konnte.

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Die Zahl der Funkbasisstationen hat im letzten Jahr von 181.640 auf 190.595 zugenommen. Die Bundesnetzagentur gliedert die Standorte nach Technologien auf: LTE 62.567 (2018: 54.911), 3G/UMTS 57.457 (2018: 57.180) und GSM/2G 70.432 (2018: 69.549). Für 5G nennt der Bericht für Ende 2019 insgesamt 139 Stationen. Die Bundesnetzagentur verweist darauf, dass in der Praxis vielfach Funkbasisstationen zum Einsatz kommen, welche unterschiedliche Technologien integrieren. Die Zahl der Standorte lag Ende 2019 bei 81.282.

Fazit 4G.de

Der Bericht 2019 der Bundesnetzagentur verdeutlicht die Trends im Mobilfunk der letzten Jahre. Wir sehen jährlich steigende Zahlen bei den LTE-Nutzern in Deutschland, weiterhin wächst der Datenhunger in den mobilen Netzen beständig. Für das steigende Datenvolumen im Mobilfunk sind sicherlich auch Instant Messaging Dienste wie WhatsApp und Co. verantwortlich. Die Zeiten der SMS sind zumindest vorbei. Bei anderen Statistiken wiederum lassen sich nur geringfügige Änderungen erkennen. Zwei Beispiele sind die Verträge bei den Netzbetreiber und Serviceanbieter, wie auch der Anteil von Postpaid und Prepaid.

Eine Zahl lässt der Jahresbericht der Behörde vermissen. Die Bundesnetzagentur führt UMTS/GMS-Nutzer gemeinsam auf. Doch wie steht es um die Zahl der 3G-Nutzer in Deutschland? Konkrete Zahlen würden auch die teilweise hitzigen Diskussionen um die Abschaltung von 3G entschärfen. Mittlerweile dürfte es nur noch eine geringe Zahl von Verbrauchern in Deutschland geben, die mit UMTS, HSDPA und HSPA surfen.

(Bildquelle Beitragsbild: © fotogestoebe – stock.adobe.com)

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