Bundesnetzagentur: Mobilfunk 2017 – Der Rückblick
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht jedes Jahr im Mai ihren Jahresbericht. Der Bericht für das Jahr 2017 enthält wieder zahlreiche Statistiken zu Bereichen wie Telekommunikation oder Energie. Das Infoportal 4G.de hat die Zahlen zum Mobilfunk 2017 analysiert und fasst das Wichtigste zusammen.
Jedes Jahr im Mai veröffentlicht die Bundesnetzagentur ihren umfangreichen Jahresbericht. Der Bericht blickt auf das Vorjahr zurück und fasst Entwicklungen aus den Bereichen Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahn zusammen. Das Infoportal 4G.de hat die Statistiken zum Bereich Mobilfunk analysiert und fasst die wichtigsten Zahlen aus dem Jahresbericht 2017 der Bundesnetzagentur für Sie zusammen.

Erfahren Sie alle wichtigen Details zum Mobilfunk-Jahr 2017. Wie viele aktive SIM-Kartennutzer gab es im letzten Jahr? Wie entwickelte sich der Datenverbrauch in den mobilen Netzen? Wie stand es um die LTE-Netzabdeckung?
44,9 Mio. LTE-Nutzer zum Ende des Jahres 2017
Zum Ende des Jahre 2017 meldete die Bundesnetzagentur insgesamt 135 Mio. SIM-Karten (Ende 2016: 129,9 Mio.), damit entfallen auf jeden Einwohner statistisch gesehen 1,6 Karten. 17,6 Mio. der SIM-Karten kommen im Bereich M2M-Kommunikation (Maschine zu Maschine) zum Einsatz. Interessanter sind die Zahlen für aktive SIM-Karten. Als aktiv gilt für die Regulierungsbehörde eine Telefonkarte, wenn sie in den letzten drei Monaten genutzt oder eine Rechnung zum Vertrag erstellt wurde. Für Ende 2017 meldet die Bundesnetzagentur 109,7 Mio. aktive SIM-Karten, im Vergleich zum Vorjahr 2016 mit 109,4 Mio. gab es kaum eine Änderung. Der Postpaid-Anteil liegt bei 64 Prozent (2016: 60 Prozent). 25 Prozent (2016: 22 Prozent) der SIM-Karten entfielen auf Service-Provider.

65,5 Mio. SIM-Karten (2016: 63,1 Mio.) kamen Ende 2017 in UMTS- und LTE-fähigen Endgeräten zum Einsatz. Die Zahl der 4G-Nutzer lag bei 44,9 Mio. (2016: 36,5 Mio.). Mehr als Zweitdrittel der Mobilfunk-Nutzer in Deutschland surfen mittlerweile mit LTE, 3G-Verträge werden somit immer mehr zum Auslaufmodell. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Datenverbrauch im Mobilfunk 2017 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist. Immer mehr Nutzen surfen in den schnellen 4G-Netzen.
Datenverbrauch im Mobilfunk bis Ende 2017: 1388 Mio. GB
Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, bis Ende 2017 wurden insgesamt 1388 Mio. GB in den mobilen Netzen verbraucht. Im Vergleich zum Vorjahr 2016 (913 Mio. GB) bedeutet dies einen Anstieg von 51 Prozent. Die Netzbetreiber und Discounter haben im letzten Jahr das Datenvolumen in ihren LTE-Tarifen (wenn auch moderat) erhöht. Dazu dürften sich die ersten Auswirkungen von StreamOn und Vodafone Pass beim Datenverbrauch zeigen. Die Statistiken der Bundesnetzagentur zeigen, Mobilfunk-Kunden verbrauchen im Durchschnitt immer mehr Datenvolumen.

Der Durchschnittskunden hat 2017 monatlich 873 MB (2016: 624 MB) verbraucht. Er telefonierte jeden Monat 72 Minuten und verschickte 7 SMS. Die Netzbetreiber erzielten mit diesen Leistungen einen Umsatz von 11,80 Euro pro SIM-Karte. Der Umsatz pro Kunde ist seit Jahren leicht rückläufig. Heutzutage werden immer weniger Kurznachrichten verschickt. Für Ende 2017 vermeldet der Bericht 10,4 Mio. versendete SMS. Die Blütezeit der Kurznachrichten war im Jahr 2012 mit fast 60 Mio. verschickten Botschaften. Das Niveau der abgehenden Gespräche im Mobilfunk hält sich mit 115 Mio. Minuten auf dem Niveau der Vorjahre.
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Abschließend schauen wir uns den Stand bei der LTE-Netzabdeckung Ende 2017 an. Die Statistiken der Bundesnetzagentur beziehen sich auf eine Abdeckung nach Bevölkerung: Deutsche Telekom (94 Prozent), Vodafone (91 Prozent), Telefónica Deutschland (82 Prozent). Bei allen Netzbetreibern gibt es eine kleine Steigerung bei der 4G-Netzabdeckung im Vergleich zum Vorjahr: Telekom (+1 Prozent), Vodafone (+ 1 Prozent) und o2 (+ 2 Prozent). Die Zahl der Basisstationen stieg von 44.100 (2016) auf 48.146 (2017).
Fazit 4G.de
Der Jahresbericht der Bundesnetzagentur verdeutlicht erneut die Trends der letzten Jahre im Mobilfunk. Die Zahl der LTE-Nutzer nimmt immer mehr zu und der Datenverbrauch in den mobilen Netzen steigt seit zwei Jahren drastisch. Mehr als Zweidrittel der Kunden mit einem UMTS- oder LTE-fähigen Gerät surften Ende 2017 mit 4G. Der Bericht zeigt weiterhin, immer mehr Kunden entscheiden sich für Laufzeitverträge. Ende 2017 lag hier der Anteil bei 64 Prozent, dies mag auch dran liegen, das Prepaid-Verträge mit der Pflicht zur Registrierung immer unattraktiver werden.
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Interessant sind die Zahlen der Bundesnetzagentur zur LTE-Netzabdeckung für Ende 2017. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland bei der 4G-Abdeckung nach Bevölkerung kaum zulegen. Ende 2019 müssen die deutschen Netzbetreiber eine LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent (nach Bevölkerung) vorweisen. So sehen es die Versorgungsverpflichtungen aus der Frequenzauktion 2015 vor. Für Telefónica Deutschland könnte es schwierig werden, die Verpflichtung zu erfüllen. Ende 2017 lag die LTE-Netzabdeckung bei o2 gerade bei 82 Prozent. In den kommenden zwei Jahren müsste die 4G-Abdeckung um beachtliche 16 Prozent steigen.
(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)