Bundesnetzagentur: Mobilfunk 2014 – Ein Rückblick

Die Bundesnetzagentur hat im Mai 2015 ihren Jahresbericht 2014 veröffentlicht. Der Bericht enthält wieder viele interessante Fakten. Das Infoportal 4G.de hat die Statistiken und Daten zum Bereich Mobilfunk genauer analysiert. Lesen Sie alles über steigende Nutzer-Zahlen bei mobilen Datendiensten, einen explodierenden Datenverbrauch im Mobilfunk und Tod der SMS.

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht regelmäßig im Mai ihren Jahresbericht und blickt auf das letzte Jahr zurück. Auch der Jahresbericht 2014 bietet auf mehr als 175 Seiten wieder viele wichtige Informationen rund um Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahn. Das Infoportal 4G.de hat den Bereich Mobilfunk im Bericht der Bundesnetzagentur genauer unter die Lupe genommen und die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammengefasst. Dabei zeigt sich im Kern die immer größere Bedeutung der mobilen Datendienste und stagnierende Zahlen bei der Sprachtelefonie. Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort.

Die Details zum Jahresbericht der Bundesnetzagentur: Wie viele Mobilfunkkunden gab es im letzten Jahr? Wie steht es um den Datenverbrauch in den mobilen Netzen? Wie hat sich die LTE-Netzabdeckung im Jahr 2014 entwickelt?

Ende 2014: 13 Millionen LTE-Nutzer

Für Ende 2014 meldet die Bundesnetzagentur insgesamt 112,63 Mio. SIM-Karten, dies sind etwas weniger Karten als 2013 (115,23 Mio.), wodurch auf jeden Bewohner 1,4 SIM-Karten entfallen. Die zurückgehenden Zahlen bei den Handy-Karten erklären sich durch die Bereinigung inaktiver Karten durch die Netzbetreiber. Interessanter dürften diese Zahlen sein: Ende 2014 gab es 108,20 Mio. aktive SIM-Karten (2013: 107,65 Mio.), dabei entfielen 25 Prozent auf die Service-Provider. Als aktive Karte definiert die Bundesnetzagentur alle Mobilfunk-Anschlüsse, von welchen in den letzten drei Monaten aus kommuniziert oder wofür eine Rechnung erstellt wurde.

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(LTE- und UMTS-Nutzer in Deutschland 2010-2014, Quelle: Bundesnetzagentur)

Von den aktiven SIM-Karten wurden laut der Bundesnetzagentur 13 Millionen mit LTE genutzt. Im Vergleich zum Jahr 2013 (5,6 Millionen LTE-Nutzer) hat sich die Zahl der 4G-Nutzer damit mehr als verdoppelt. Der Jahresbericht stellt dazu eine deutlich wachsende Zahl bei den Nutzern mobiler Datendienste fest. So gab es Ende 2014 insgesamt 52,6 Millionen regelmäßige UMTS- und LTE-Nutzer. Im Vergleich zu 2013 (36,9 Millionen) ist dies ein deutlicher Anstieg. Ein Grund liegt laut Bundesnetzagentur darin, dass immer mehr Verbrauch sogenannte 2-Play-Tarife mit Allnet-Flat und mobilen Datenvolumen buchen.

Datenverbrauch im Mobilfunk steigt drastisch

Der Datenverbrauch im Mobilfunk steigt drastisch, wie der Jahresbericht 2014 belegt. So wurden im Jahr 2014 hier 393 Mio. GB verbraucht, während es noch 2013 insgesamt 267 Mio. GB waren. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren immer stärker fortsetzen und stellt eine besondere Herausforderung für die mobilen Netze und die Netzbetreiber dar. Die Anbieter reagieren auf diesen Trend. Seit 2011 hat sich das in den Tarifen verfügbare Inklusivvolumen nahezu vervierfacht. Im internationalen Vergleich stehen den deutschen Nutzern jedoch nur sehr wenig Datenvolumen in einem typischen Mobilfunk-Tarif zur Verfügung, wie eine aktuelle Studie des finnischen Telekommunikationsberaters Reweheel zeigt. Während immer mehr Verbraucher mobile Datendienste nutzen, stagnieren die Zahlen nach dem Bericht der Bundesnetzagentur bei Sprachtelefonie.

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Datenvolumen im Mobilfunk in Deutschland 2010-2014 (Quelle: Bundesnetzagentur)

Ende 2014 gab es mit 111 Mrd. abgehenden Verbindungsminuten im Mobilfunk einen leichten Anstieg gegenüber 2013 (110 Mrd.). Die Zahlen im Bereich der Sprachtelefonie bleiben nun schon seit Jahren auf dem gleichen Niveau. Die letzte positive Entwicklung gab es zwischen 2010 und 2011 (102 Mrd. auf 107 Mrd. abgehende Verbindungsminuten). Dramatisch sind die Einbrüche bei den Kurznachrichten. Im Jahr 2014 wurden nur noch 22,5 Mrd. SMS verschickt, was einen sehr deutlichen Einbruch zum Vorjahr mit 37,9 Mrd. SMS darstellt. Ihren Höhepunkt erreichten die Kurznachrichten im Jahr 2012 mit fast 60 Mrd. versendeten Nachrichten. Die zunehmende Nutzung von Messaging-Apps und das Verschicken von E-Mails über das Smartphone sind laut Bundesnetzagentur für diese Entwicklung verantwortlich. Markbeobachter sprechen bereits vom Tod der SMS.

Der LTE-Ausbau ging auch im Jahr 2014 gut in Deutschland voran. Der Jahresbericht meldet 28.700 LTE-Basisstationen (2013: 17.800) und eine wachsende 4G-Netzabdeckung. Ende 2014 erreicht die Telekom 80 Prozent, Vodafone 73 Prozent und Telefónica Deutschland 62 Prozent der Bevölkerung (LTE-Einwohnerabdeckung). Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass Ende 2014 74,7 Prozent der deutschen Bevölkerung eine LTE-Geschwindigkeit ab 6 Mbit/s nutzen konnten.

Fazit 4G.de

Das Jahr 2014 gehörte ganz klar den mobilen Datendiensten, denn hier stiegen laut dem Jahresbericht die Bundesnetzagentur die Nutzerzahlen gegenüber 2013 deutlich. Auch die Zahlen bei den LTE-Nutzern haben sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Ende 2015 dürfte es noch deutlich mehr Mobilfunk-Kunden mit 4G geben, da die Netzbetreiber in immer mehr Tarifen automatisch LTE anbieten. 3G ist noch immer die dominierende Mobilfunk-Technologie, doch LTE hat den Massenmarkt erreicht. Eine gute 4G-Netzabdeckung in Deutschland unterstützt diesen Trend.

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Bei der Sprachtelefonie stagnieren die Zahlen hingegen seit Jahren und hier dürfte auch mehr kein Geld zu verdienen sein. Die Netzbetreiber haben dies schon seit Jahren erkannt und setzen verstärkt auf mobile Datendienste. Der neuste Trend ist hier die Datenautomatik bei verschiedenen Tarifen, um über kleinere Inklusivvolumen Umsatz zu generieren. Von der SMS, dies zeigt der Bericht der Bundesnetzagentur überdeutlich, müssen wir uns in den nächsten Jahren wohl verabschieden.

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Comments
  • jobo
    Antworten

    Wie in den Vorjahren geht die BNetzA nicht auf den konkreten Fall der LTE-Zuhause-Nutzung, also den DSL Ersatz, ein. Obwohl die Agentur inzwischen zugegeben hat, dass man LTE-Zuhause eher als Festnetz denn als Mobilfunk betrachten muss bleibt dies in allen Statistiken weiter unberücksichtigt, was natürlich das Bild sowohl beim Thema Breitbandinternet als auch bim wirklichen Mobilfunk verzerrt.

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