Bundesnetzagentur stellt Funkloch-Karte online
Die Bundesnetzagentur ist im November 2018 mit der Funkloch-App gestartet. Ein Jahr später veröffentlicht die Behörde das Ergebnis der Messungen auf einer Netzkarte. In die Karte fließen 160 Millionen Messpunkte ein. Es zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Netzabdeckung vom Telekom, Vodafone und o2.
Im November 2018 startete die Bundesnetzagentur mit der App „Breitbandmessung“. Bürger können über die App einfach und unkompliziert Funklöcher zur Auswertung melden. Die Behörde hat ein Jahr nach dem Start von „Breitbandmessung“ die Ergebnisse auf einer Funkloch-Karte veröffentlicht. In die Auswertung flossen laut Pressemitteilung insgesamt 160 Millionen Messpunkte ein, 187.000 Nutzer haben Daten an die Bundesnetzagentur gemeldet. Der Großteil der Messpunkte konnte der Mobilfunktechnologie 4G zugeordnet werden, die Messungen für „Kein Netz“ lagen bei etwa einem Prozent.

Die Karte zeigt die Abdeckung mit 2G, 3G und 4G an und bietet zahlreiche Filteroptionen. So kann der Nutzer nach Netzbetreiber, Zeitraum und Netzabdeckung (Mobilfunktechnologie) filtern. Wer Telekom, Vodafone und o2 einzeln aufruft, sieht je nach Anbieter deutliche Unterschiede bei der Mobilfunkversorgung. Das Bild wird umso klarer, je mehr man die Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur durch Zoom vergrößert.
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Bei der Deutschen Telekom sind die meisten Teile Lila (Netzabdeckung mit 4G), während die Netzabdeckungskarte für Telefónica Deutschland in einigen Gebieten nur 2G anzeigt. Besonders in Grenzgebieten und den neuen Bundesländern steht es laut der Karte der Bundesnetzagentur um die Netzversorgung von o2 recht schlecht. Schaut man sich zum Beispiel das Gebiet rund um Berlin an, finden sich zahlreiche hellblaue Sechsecke, die 2G bezeichnen.
Karte der Bundesnetzagentur mit wenigen Messpunkten
160 Millionen Messpunkte sind für ganz Deutschland recht wenig. Vergrößert der Nutzer die Karte, zeigt sich schnell, dass für viele Gebiete keine oder nicht ausreichend Messdaten vorliegen. Es braucht noch eine größere Zahl an Messungen, um die Karte aussagekräftiger zu machen. Weiterhin hängt bei den Messdaten viel vom Tarif und Endgerät des Nutzers ab. Hat ein Mobilfunkkunden nur einen 3G-Vertrag, wird mit der App auch nur 3G gemessen, selbst wenn 4G an diesem Standort ausgebaut ist.
Zuletzt haben Analysen des VATM und von Opensignal gezeigt, dass zahlreiche Verbraucher in Deutschland noch mit 3G surfen. Laut der aktuellen Untersuchung von Opensignal surfen 81 Prozent der deutschen Nutzer mit der Mobilfunktechnologie der dritten Generation, obwohl an ihrem Wohnort LTE ausgebaut ist. Diese Nutzer haben keinen 4G-Vertrag oder LTE am Smartphone deaktiviert. Solche Messdaten können die Funkloch-App der Bundesnetzagentur verfälschen.
(Bildquelle: istockphoto.com, Jens Tandler)