Bundesnetzagentur will Frequenznutzung verlängern

Die Bundesnetzagentur könnte die Frequenznutzung im Mobilfunk verlängern. Diese Möglichkeit äußerte der scheidende Präsident Jochen Homann. Telekom, Vodafone und o2 könnten die Frequenzen mit 800-, 1800- und 2600-MHz fünf Jahre länger nutzen, erst dann würde die Auktion anstehen. Für 1&1 wäre dieser Schritt problematisch.

Wird die Frequenznutzung im Mobilfunk verlängert? Diese Idee äußerte der scheidende Präsident der Bundesnetzagentur. Homann erscheint es sinnvoll, die Nutzung von 800-, 1800- und 2600-MHz „kurzfristig und bedingt zu verlängern.“ Im Gespräch sind fünf Jahre, erst dann würde eine Auktion starten. Was steht hinter diesen Überlegungen? Die Nutzung der besagten Frequenzen im Mobilfunk läuft Ende 2025 aus, eine Versteigerung des Spektrums müsste 2023 oder spätestens 2024 erfolgen. Bei den Low-Band-Frequenzen mit 800-MHz (Digitale Dividende I) befürchtet die Bundesnetzagentur einen Bieterkampf.

Bundesnetzagentur
Homann bringt eine Verlängerung der Frequenzen ins Spiel (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Bei 800-MHz stehen Frequenzblöcke für drei Netzbetreiber zur Verfügung, mit 1&1 würde ein vierter Bieter in die Auktion eintreten und ebenso um das knappe Spektrum mitbieten. Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland können auf die Frequenzblöcke faktisch nicht verzichtet, 1&1 will einen Teil dieser Frequenzen ersteigern. Es würde ein der befürchtete Bieterkampf entstehen, eben dieses Szenario will die Bundesnetzagentur verhindern.

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Ist die Verlängerung der Frequenznutzung um fünf Jahre eine sinnvolle Lösung? Mit einer Verlängerung hatte man das Jahr 2033 im Blick, dann laufen die Nutzungsrechte weiterer Frequenzen aus und die Behörde könnte zusammenhängendes Spektrum versteigern.

Kommt die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern entgegen?

Telekom, Vodafone und o2 dürften diesen Schritt begrüßen, die Netzbetreiber fordern schon lange, die Nutzungsrechte der Frequenzen zu verlängern. Sie argumentieren damit, dass die Mrd. für die Frequenznutzung besser in den Netzausbau fließen sollen. 1&1 sieht den Vorschlag der Bundesnetzagentur wiederum kritisch. Der vierte Netzbetreiber möchte Frequenzblöcke mit 800-MHz ersteigern, um eine Flächenabdeckung mit Mobilfunk zu ermöglichen und konkurrenzfähig zu sein. Die Netzbetreiber argumentieren hingegen, dass 1&1 keine Frequenzen mit 800-MHz braucht, da der Konzern aus Montabaur ein Roaming Abkommen mit Telefónica Deutschland.

Bei allen Spekulationen hat die Bundesnetzagentur noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Eine traditionelle Auktion ist nicht vom Tisch. Vielmehr hat die Behörde auf ihrer Seite „Orientierungspunkte zur Bereitstellung der Frequenzen“ veröffentlicht. In diesem Papier diskutiert die Regulierungsbehörde verschiedene Möglichkeiten. Die Entscheidung dazu liegt auch nicht mehr bei Jochen Homann, der im Februar aus dem Amt scheidet.

(Bildquelle Beitragsbild: Bundesnetzagentur)

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