Bundesnetzagentur: Auktion bei fast 3 Mrd. Euro

Bei der Bundesnetzagentur in Mainz wird weiter eifrig um die Mobilfunk-Frequenzen geboten. Nach 95 Bieter-Runden liegt die Summe für die Frequenzen bei 2,93 Mrd. Euro. Besonders umkämpft ist bei der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland das Frequenzpaket mit 1800-MHz. Die Frequenzen mit 700-MHz (Digitale Dividende II) stoßen bei den Netzbetreibern hingegen nur auf geringes Interesse.

Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland bieten bei der Auktion der Bundesnetzagentur weiterhin eifrig um die Mobilfunk-Frequenzen. Nach 95 Bieter-Runden liegt die Summe aller gehaltenen Höchstgebote bei 2,93 Mrd. Euro. Besonders heiß umkämpft bei der Versteigerung ist das Frequenzspektrum mit 1800-MHz, hierauf entfallen 1,4 Mrd. Euro und so fast die Hälfte der Gebote. Die Bundesnetzagentur rechnet aktuell mit Einnahmen von etwa 5 Mrd. Euro nach Aktionsende, damit dürfte der Erlös etwas höher als bei der Auktion 2010 (4,4 Mrd. Euro) ausfallen. Die Einnahmen aus der Versteigerung sollen komplett in den Breitbandausbau fließen.

Bundesnetzagentur

Die Höchstgebote für 1800-MHz liegen nach 95 Bieter-Runden bei 1, 4 Mrd. Euro (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Warum sind nun die Frequenzen mit 1800-MHz in Mainz so umkämpft? 1800-MHz ist ein ideales Frequenz-Spektrum, um die Städte mit schnellem LTE Cat-4 (bis zu 150 Mbit/s) oder LTE Advanced (bis zu 300 Mbit/s) auszubauen. Besonders bei Vodafone gibt es einen Mangel an diesen 4G-Frequenzen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Düsseldorfer Netzbetreiber hier das Höchstgebot bei vier der zehn Frequenzblöcke hält. Zu einzelnen Bieter-Runden der Bundesnetzagentur hatte sich Vodafone sogar 5 Blöcke gesichert. Der Wunsch des Netzbetreibers möglichst viele Frequenzblöcke mit 1800-MHz zu ergattern, treibt die Höchstgebote hierbei sicherlich nach oben. Die Deutsche Telekom verfügt hingegen bereits über ein Frequenzspektrum im Bereich 1800-MHz, Telefónica Deutschland hat entsprechende Frequenzblöcke nach der Fusion mit E-Plus erhalten. Trotzdem wollen sich die beiden Netzbetreiber weitere Blöcke sichern.

Kein Interesse der Netzbetreiber an 700-MHz

Das Frequenzspektrum mit 700-MHz (Digitale Dividende II) sollte eigentlich der große Renner bei der Auktion der Bundesnetzagentur werden. Doch seit der ersten Bieter-Runde liegt das Höchstgebot für die Frequenzen der Digitalen Dividende II beim Mindestgebot von etwa 75 Millionen pro Block. Jeder Netzbetreiber scheint sich aktuell mit 2 Frequenzblöcken zu begnügen, einen Bieterkampf um 700-MHz gibt es seit der ersten Bieter-Runde bei der Bundesnetzagentur nicht.

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Woran liegt dies? 700-MHz werden aktuell noch für den Rundfunk genutzt und erst nach einer Umstellung der Rundfunkanstalten von DVB-T auf DVB-T2 für Mobilfunk frei. Wann diese Umstellung konkret erfolgt, ist unklar. Planmäßig sollten die Frequenzen der Digitalen Dividende II ab April 2017 für den Mobilfunk frei werden. Doch Vertreter des Rundfunks haben bereits signalisiert, dass man 700-MHz über das Jahr 2017 hinaus nutzen möchte. Eine Freigabe für Mobilfunk soll erst 2018 oder sogar 2019 erfolgen. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass sich die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland mit Geboten um 700-MHz zurückhalten.

Hinzu kommt, dass der Erwerbung des Frequenzspektrums an Verpflichtung gebunden ist. Drei Jahre nach der Zuteilung von 700-MHz müssen die Netzbetreiber mindestens 98 Prozent der Haushalte deutschlandweit mit Breitband (mindestens 50 Mbit/s) versorgen. Die Auflagen machen das Frequenzspektrum der Digitalen Dividende II sicherlich nicht attraktiver bei der Auktion der Bundesnetzagentur.

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