BITKOM: 700-MHz zentral für Breitbandausbau
In wenigen Tagen startet die Frequenz-Versteigerung in Mainz. Laut BITKOM könnte die Auktion der Bundesnetzagentur einen wichtigen Impuls für den Breitbandausbau auf dem Land setzen. Doch die Rundfunkanstalten müssen hierfür die Frequenzen der Digitalen Dividende II deutlich vor 2018 freigeben. Erfolgt dies nicht, sind die Breitbandziele der Bundesregierung in Gefahr.
Kommende Woche (27. Mai) startet die Frequenz-Versteigerung bei der Bundesnetzagentur in Mainz. Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland bieten dabei um ein Frequenzspektrum von insgesamt 270 MHz. Die BITKOM erwartet von der Auktion einen wichtigen Impuls für den Breitbandausbau in Deutschland. Im Mittelpunkt der Versteigerung stehen die 700-MHz-Frequenzen. Deutschland ist das erste Land der Welt, welches diese Frequenzen versteigert. Aktuell wird 700-MHz noch für den Rundfunk (DVB-T) genutzt. Das Frequenzspektrum der Digitale Dividende II soll laut BITKOM vor allem den Menschen in den ländlichen Regionen schnelles Internet bieten. Die Vergabe der Frequenzen mit 700-MHz ist an bestimmte Verpflichtungen gebunden.
Nach einem Beschluss des Beirats der Bundesnetzagentur müssen die Netzbetreiber nach einer Zuteilung der Frequenzen innerhalb von drei Jahren 98 Prozent der Haushalte deutschlandweit mit mobilem Breitband versorgen. Je Bundesland muss eine Mindestabdeckung von 97 Prozent mit mindestens 50 Mbit/s gewährleistet sein. Damit die Netzbetreiber möglichst schnell ihre Verpflichtungen erfüllen können, sollen laut BITKOM die Rundfunkanbieter die 700-MHz-Frequenzen möglichst früh freigeben. Eine Freigabe muss dabei deutlich vor 2018 erfolgen: „Andernfalls kann die zweite Digitale Dividende nicht mehr zum Erreichen der Breitbandziele der Bundesregierung beitragen“ (Quelle: Pressemitteilung) Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2018 flächendeckend eine Breitbandversorgung mit mindestens 50 Mbit/s zu bieten. Hierbei spielt LTE und die Frequenzen der Digitalen Dividende II eine zentrale Rolle.
Freigabe von 700-MHz erst 2019?
Die BITKOM reagiert mit ihren Forderungen auf Aussagen einzelner Rundfunk-Vertreter, welche eine frühe Freigabe der Frequenzen der Digitalen Dividende II für unwahrscheinlich halten. So hieß es etwa von Dr. Michael Rombach, Produktionsdirektor des Norddeutschen Rundfunks, auf einer Fachtagung eine Weiternutzung des 700-MHz-Bandes sei bis 2019 geplant. Hier müsse man einfach auch technische Realitäten anerkennen. Ein Problem sei etwa, dass erste Empfangsgeräte für DVB-T2 erst im Jahr 2016 auf dem Markt kommen würden.
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Sollte dies Prognose von Rombach zutreffen, würden sich die Befürchtungen der BITKOM bewahrheiten und die Bundesregierung könnte ihre Breitbandziele für 2018 nicht erreichen. Nach dem aktuellen Zeitplan, soll das Frequenzspektrum mit 700-MHz ab April 2017 schrittweise für den Mobilfunk freigegeben werden. Doch hier stellt sich die Frage, ob die technischen Realitäten der Rundfunkanstalten auch wirklich berücksichtigt wurden.
Diese 700 MHz Frequenzen sind in meinen Augen total nutzlos. Es gibt soviele GSM Funkmasten (reichlich vorhanden) die um- und aufgerüstet werden könnten, auf 800 MHz. Ich habe den Eindruck keiner will ernsthaft was ausbauen. Weils nur um Profit geht.
700 MHz verdoppeln jedoch technisch gesehen auch die Bandbreite. Da man nun auf 2 Frequenzen gleichzeitig funken kann. Mich nervt jedoch das in anderen Ländern 700 längst Standart sind.