BITKOM: 5G soll im Jahr 2020 starten

Die Mobilfunktechnologie 5G wird nach Einschätzung der BITKOM in Jahr 2020 starten. Der Nachfolger von LTE soll Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s ermöglichen. Damit kann man etwa einen Film von 90 Minuten in HD-Auflösung in drei Sekunden herunterladen. In Zukunft werden wir die hohen Übertragungsraten von 5G auch brauchen, wenn immer mehr Maschinen ans Mobilfunknetz angeschlossen sind.

In den nächsten Jahren werden 50 bis 100 Milliarden Geräte über Mobilfunk angebunden. Hier zeigt sich auch, dass 5G nicht so sehr den Datenaustausch von Personen wie vielmehr der Kommunikation zwischen Maschinen (M2M-Kommunikation) dienen wird. Johannes Weicksel vom Branchenverband BITKOM verdeutlicht dies an einigen Beispielen: „Um das Jahr 2020 werden wir 5G nutzen können. Es wird die Basisinfrastruktur für die intelligenten Netze der Zukunft sein: für Anwendungen rund um Smart Citys, e-Health, Verkehrstelematik und Entertainment“ (Quelle: BITKOM)

Fraglich ist jedoch, ob 5G bereits im Jahr 2020 eine Übertragungsrate von bis zu 10 Gbit/s bieten kann. Prof. Dr. Fettweis von der TU Dresden hat gegenüber 4G.de in einem Interview erläutert, dass die möglichen Datenraten im Mobilfunk jede 5 Jahre um den Faktor 10 steigen. Wenn im Jahr 2014 LTE Cat-4 (mit bis zu 150 Mbit/s) mobiler Standard ist, erwarten uns 2020 Übertragungsraten zwischen 1 Gbit/s bis 2 Gbit/s. Dabei ist es grundsätzlich schwierig, schon heute klare Aussagen zu Übertragungsraten im Jahr 2020 zu machen. So betont auch die BITKOM, dass man bei 5G noch einige Fragen klären müsse.

Zentrale Fragen zum Mobilfunkstandard 5G müssen noch geklärt werden

Für konkrete Aussagen zu 5G ist es damit zu früh. So beginnt man gerade erst mit der Standardisierung der neuen Mobilfunktechnologie. Dazu muss man noch festlegen, welche Frequenzen man in Zukunft für den Nachfolger von 4G nutzt. Dies verhandelt die Internationale Fernmeldeunion auf den Weltfunkkonferenzen 2015 und 2018. Genau genommen hat der Mobilfunkstandard 5G, was nur für die 5. Generation steht, noch nicht einmal einen Namen. So müssen noch einige Fragen geklärt werden.

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Die EU investiert 700 Millionen in 5G (Bild: europa.eu)

Besonders in Europa und Asien wird aktuell intensiv am Nachfolger von 4G geforscht. So stellt die EU in den nächsten Jahren 700 Millionen Euro zur Erforschung der Technologie zur Verfügung. Der gleiche Betrag kommt noch einmal von zahlreichen europäischen Unternehmen, welche sich an der Entwicklung von 5G beteiligen. In Asien forscht man ebenso intensiv und investiert teilweise noch höhere Summen in den Mobilfunkstandard. In den asiatischen Ländern treiben besonders Samsung, NTT Docomo und Huawei die Entwicklung von 5G voran.

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