Autoindustrie fordert flächendeckendes 5G-Netz
Die deutsche Autoindustrie fordert ein stabiles und flächendeckendes 5G-Netz, um vollautomatisiertes Fahren zu ermöglichen. Diese Forderung nach einem Ausbau in der Fläche stellte VDA-Präsident Bernhard Mattes in einem Interview mit dem Handelsblatt. Mattes sprach sich dazu für einen vierten Netzbetreiber in Deutschland aus, Wettbewerb sei ein Antreiber für gute technologische Lösungen.
Die Autoindustrie in Deutschland fordert einen 5G-Ausbau in der Fläche, nur so sei in Zukunft vollautomatisiertes Fahren möglich. Den Wunsch nach einem flächendeckenden und stabilen Netz des 4G-Nachfolgers stellte VDA-Präsident Bernhard Mattes. In einem Interview mit dem Handelsblatt sagte er: „Die Autobahnen und großen Städte müssen komplett digitalisiert sein, und für vollautomatisiertes Fahren brauchen wir auch eine hundertprozentige Abdeckung in der Fläche.“ (Quelle: Handelsblatt) Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie bemängelt im Interview die Mobilfunkversorgung auf dem Land, hier gebe es zu viele Funklöcher. Für die Zukunft sei dies nicht hinnehmbar.

Auf die Frage, ob wir bei 5G mehr Wettbewerb durch einen vierten Netzbetreiber brauchen, antwortet Mattes: „Wir als Autoindustrie stehen seit über hundert Jahren im intensiven Wettbewerb. Das hat unseren Firmen nicht geschadet. Im Gegenteil: Ich halte Wettbewerb für eine belebende Form in jeder Branche.“ (Quelle: Handelsblatt) Die deutschen Netzbetreiber vertreten hier eine andere Position und haben sich mehrfach gegen einen vierten Anbieter ausgesprochen. Eine vierte Kraft auf dem Mobilfunkmarkt hemmt nach Ansicht der Netzbetreiber die Investitionskraft.
Ein flächendeckendes 5G-Netz: Eine realistische Forderung?
Anfang 2019 werden die 5G-Frequenzen versteigert. Telekom, Vodafone und o2 ersteigern nicht nur Frequenzspektrum, sondern müssen in den folgenden Jahren Auflagen erfüllen. Die Bundesnetzagentur arbeitet gerade die Versorgungsverpflichtungen aus. Wie realistisch sind die Forderungen nach einem flächendeckenden 5G-Netz der deutschen Automobilindustrie?
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Erste Informationen zu den Auflagen sind bereits bekannt. Die Netzbetreiber sollen Autobahnen und Bundesstraßen bis Ende 2022 mit bis zu 100 Mbit/s ausbauen. Weiterhin sieht die Bundesnetzagentur eine Versorgung von 98 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland mit bis zu 100 Mbit/s vor. Hier gilt eine Frist bis zum 31.12.2018. Einen Ausbau nach Fläche wird es als Verpflichtungen nicht geben, dies wäre für die Netzbetreiber mit zu hohen Investitionen verbunden. Ein flächendeckendes 5G-Netz sei auch technisch nicht sinnvoll, wie die Bitkom im Juli 2018 in einer Stellungnahme verdeutlichte. Aufgrund der geringen Reichweite der Frequenzen des 4G-Nachfolgers müsste jeden Kilometer ein Sendemast stehen.
Weiterhin ist ein viertes Mobilfunknetz in Deutschland unwahrscheinlich. Dazu müsste es eine Verpflichtung zum National Roaming geben. Der neue Anbieter würde zu Beginn die Infrastruktur von Telekom, Vodafone und o2 nutzen. Mit der Zeit würden ein neues 5G-Netz und ein vierter Netzbetreiber in Deutschland entstehen. Doch die Bundesnetzagentur hat rechtliche Bedenken gegen National Roaming und sieht darin einen zu großen Eingriff in die Rechte der Netzbetreiber. Eine solche Auflage wird es nicht geben.
(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)