5G: Bundeskartellamt fordert vierten Netzbetreiber

Die 5G-Auktion soll den Weg für einen vierten Netzbetreiber in Deutschland frei machen. Der Chef des Bundeskartellamts macht sich für National Roaming stark. Weiterhin sollten Reseller und Discounter einen Zugang zum 4G-Nachfolger bekommen. Es muss in Zukunft mehr Wettbewerb im Mobilfunk geben, so die Forderung.

Anfang 2019 werden die 5G-Frequenzen versteigert. Aktuell wird intensiv über die Auflagen für die Netzbetreiber diskutiert. Andreas Mundt, Chef des Bundeskartellamts, fordert National Roaming als eine Auflage. Auf diese Weise könnte ein vierter Netzbetreiber in Deutschland entstehen. Nach der Auffassung von Mundt benötigt der Mobilfunkmarkt hierzulande mehr Wettbewerb, wie es in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) heißt. Nur über ein zeitlich befristetes National Roaming könne sich ein vierter Netzbetreiber in Deutschland etablieren. Anbieter würden bestehende Netze mitnutzen und zeitgleich ein eigenes Mobilfunknetz aufbauen.

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5G steht in den Startlöchern (© iaremenko – stock.adobe.com)

Telekom, Vodafone und o2 wehren sich gegen die Öffnung ihre 5G-Netze und sprechen von Trittbrettfahrern. Mundt sieht dies anders. Schließlich würde ein Anbieter die Roaming-Leistungen angemessen bezahlen. Der Chef des Bundeskartellamts regt eine behördliche Preisaufsicht an. So könne man faire Entgelte gewährleisten. Weiterhin fordert Andreas Mundt einen Zugang für Reseller und Discounter zum 5G-Netz. Im internationalen Vergleich sind die Preise auf dem deutschen Mobilfunkmarkt recht hoch. Die Öffnung der Netze würde für mehr Wettbewerb sorgen.

Gibt es einen Deal zwischen Verkehrsminister und Netzbetreibern?

Ein sicherer Zugang zum 5G-Netz ist auch ein wichtiges Anliegen von Anbietern wie 1&1 und Freenet. Die MVNO haben sich mit einem Brief an Verkehrsminister Scheuer gewendet. Der Minister soll sich für Reseller und Mobilfunkdiscounter bei der Bundesnetzagentur  stark machen, wenn die Regulierungsbehörde die Auflagen für die 5G-Auktion verabschiedet. Ein Zugang zu 5G soll eine Verpflichtung für die Netzbetreiber sein.

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Ob sich der Minister für die Interessen der Reseller und Mobilfunkdiscounter stark macht, ist jedoch zweifelhaft. Die Anbieter vermuten, dass auf dem Mobilfunk-Gipfel hinter verschlossenen Türen eine Entscheidung gegen die MVNO gefallen ist. Die Netzbetreiber schließen die Funklöcher in Deutschland, im Gegenzug wird es kein National Roaming als Auflage geben. Weiterhin müssen Telekom, Vodafone und o2 ihre 5G-Netze in Zukunft nicht für andere Anbieter öffnen. Ob es auf dem Gipfel solche Abmachungen hinter verschlossen Türen gab, ist unklar. Verkehrsminister Scheuer hat diese Spekulationen zurückgewiesen.

(Bildquelle Beitragsbild: © Mikko Lemola – stock.adobe.com)

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