Ist 5G von Telekom und Vodafone eine Mogelpackung?
Bei 5G würden die Telekom und Vodafone die Kunden mit Werbekampagnen in die Irre führen. Die Kritik kommt vom Handelsblatt. Die Wirtschaftszeitung stört sich vor allem dran, dass sich die Übertragungsraten bei der Mobilfunktechnologie der fünften Generation kaum von 4G unterscheiden. Was ist an der Kritik des Handelsblatts dran?
Führen die Deutsche Telekom und Vodafone die Kunden beim 5G-Ausbau in die Irre? Das Handelsblatt spricht in einem aktuellen Artikel von einer irreführenden Werbekampagne der Netzbetreiber. Die Wirtschaftszeitschrift stört sich vor allem dran, dass Telekom und Vodafone auch Übertragungsraten unter 1 Gbit/s als Mobilfunktechnologie der fünften Generation verkaufen. Das Handelsblatt bemängelt vor allem eine Technik, die das 4G-Netz mit dem 5G-Netz verbindet. Hiermit sind keine hohen mobilen Geschwindigkeiten möglich. Was ist an der Kritik dran?
Deutsche Telekom und Vodafone haben im April eine Ausbauoffensive beim 4G-Nachfolger angekündet. Die Telekom will bis zum Jahresende 40 Millionen Bürger mit der Technologie erreichen, Vodafone nennt die Zahl von 10 Millionen Nutzern. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, setzen die Netzbetreiber auf die neue Technik Dynamic Spectrum Sharing. DSS erlaubt die Nutzung von zwei Mobilfunktechnologien in einem Frequenzspektrum. Eben diese Technologie bemängelt das Handelsblatt.
Bis zu 200 Mbit/s und dass soll 5G sein?
Vodafone hat angekündigt, Dynamic Spectrum Sharing mit 700-MHZ in ländlichen Regionen zu nutzen. An Standorten mit 4G werden zusätzlich 5G-Antennen installiert. Die beiden Mobilfunktechnologien lassen sich dann nebeneinander nutzen. Kunden surfen jedoch nicht im Gigabit-Bereich, sondern mit bis zu 200 Mbit/s. Eine höhere Übertragungsrate ist mit 700-MHz beim 4G-Nachfolger nicht möglich, dafür lässt sich eine große Fläche kostengünstig mit Mobilfunk versorgen.
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Das Handelsblatt schreibt hierzu: „Merken die Kunden bald, dass ihnen das 5G-Logo im Display kaum Verbesserungen bringt, droht die Akzeptanz des Mobilfunkausbaus weiter zu sinken.“ Schon heute lehnen viele Bürger den 4G-Nachfolger ab.
5G nicht auf hohe Übertragungsrate reduzieren
Einer der Gründe, weshalb viele Menschen die Mobilfunktechnologie der fünften Generation aktuell ablehnen, sind die hohen Übertragungsraten. Viele Kunden argumentieren, dass niemand mobile Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich braucht. Wenn die Netzbetreiber die Kunden von der neuen Mobilfunktechnologie überzeugen wollen, müssen sie konkrete und im Idealfall innovative Anwendungen auf den Markt bringen. Eben diesen Weg geht nun Vodafone.
DSS bringt 5G als Festnetzersatz auf das Land. Vodafone setzt bei der Vermarktung auf den GigaCube. Kunden können Tarife mit hohen Datenvolumen oder ohne Begrenzung buchen. LTE bietet in ländlichen Regionen (800 MHz) eine Übertragungsrate von bis zu 50 Mbit/s (im Idealfall bis zu 75 Mbit/s), mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation sind es bis zu 200 Mbit/s. Sicherlich handelt es sich nicht um Gigabitraten, doch viele Menschen dürften von 5G auf dem Land profitieren und schneller als mit LTE surfen, besonders wenn es kein andere Alternative gibt.
Ob die Bürger die Mobilfunktechnologie der fünften Generation in Zukunft akzeptieren, wird maßgeblich von den Anwendungen abhängen. Hohe Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s sind auch mit 4G möglich. Die Kritik des Handelsblatts greift so zu kurz.
(Bildquelle Beitragsbild: ©Mikko Lemola – stock.adobe.com)