5G-Standardisierung abgeschlossen: 20 Gbit/s und 1 ms Latenz

Die Standardisierung von 5G ist abgeschlossen, wie die 3GPP bekannt gab. Es handelt sich um die Spezifikation für Standalone (SA). Mit der SA-Standardisierung können Netze der fünften Generation unabhängig von 4G aufgebaut werden. Nun ist der Weg für die nächste Mobilfunktechnologie 5G frei.

Im kalifornischen La Jolla haben sich mehr als 600 Vertreter von Netzbetreibern, Chip- und Smartphone-Herstellern getroffen, um die Standardisierung für die nächste Mobilfunkgeneration abzuschließen. Wie die 3GPP (3rd Generation Partnership Project) bekannt gab, wurde auf dem Treffen die Spezifikation für 5G-Standalone (SA)-Release 15 verabschiedet. Mit dieser Standardisierung können Netze der fünften Generation unabhängig von 4G aufgebaut werden. Im Dezember 2017 wurde bereits die 5G-NR-Spezifikation für den Non-Standalone-Betrieb (NSA) verabschiedet.

5G
5G ist starklar (Bildquelle: © Sikov – stock.adobe.com)

Die 3GPP sprach in La Jolla von einer „neuen Ära“ und „neuen Geschäftsmodellen“ für die Industrie. Nun gehe es um „den finalen Sprint zur Kommerzialisierung“. Balázs Bertényi, Chairman der 3GPP-Arbeitsgruppe TSG RAN, geht davon aus, dass die ersten 5G-Netze noch vor dem Jahr 2020 starten. Der 4G-Nachfolger soll Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s bieten, bei einigen Anwendungen sind auch bis zu 20 Gbit/s möglich. Die Technologie hat eine Latenzzeit von unter 1 ms. Die niedrige Latenzzeit ermöglicht neue Anwendungen im Mobilfunk wie selbstfahrende Autos oder Industrieroboter.

5G ist startklar

Die Mobilfunktechnologie ist nach der letzten Standardisierung endgültig startklar. In vielen europäischen Ländern werden in diesem Jahr die 5G-Frequenzen versteigert. Die Netzbetreiber sollen auf diese Weise rechtzeitig mit der Planung des 4G-Nachfolgers beginnen können. In Deutschland wird das Frequenzspektrum erst Anfang 2019 versteigert. Die Auktion sollte in diesem Jahr stattfinden. Ein anhaltender Streit zwischen Bundesnetzagentur und Vertretern des Verkehrsministeriums über die Auflagen für die Netzbetreiber macht einen Termin in diesem Jahr unmöglich.

Newsletter abonnieren!

  

Monatlich exklusive und hilfreiche News, Infos, Angebote und Tipps aus der LTE- und 5G-Szene für Sie. Abmeldung jederzeit möglich! Hinweise zu Datenschutz, Analyse und Widerruf erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Experten haben die verspätetet Versteigerung der Frequenzen erst nächstes Jahr kritisiert, damit verliert Deutschland wertvolle Zeit beim 5G-Ausbau. Länder wie die USA, Japan und Südkorea sind bei der Planung des 4G-Nachfolgers deutlich weiter. Der frühere Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat angekündigt, Deutschland soll zum Leitmarkt für 5G-Netze und Anwendungen werden. In der Realität dürfte es eher darum gehen, nicht den Anschluss beim Ausbau des 4G-Nachfolgers zu verlieren.

(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)

Empfohlene Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Mobilfunksendemast5G-Netz