5G: Politik fordert Netzabdeckung von 98 Prozent
5G soll in wenigen Jahren 98 Prozent der deutschen Haushalte erreichen, so fordert es der politische Beirat der Bundesnetzagentur. Neben den Hauptverkehrswegen müssen auch Nebenstrecken mit dem 4G-Nachfolger ausgebaut werden. Die Netzbetreiber warnen vor einem Antennenwald in Deutschland.
Der politische Beirat der Bundesnetzagentur hat die Auflagen zum 5G-Ausbau beschlossen, dies berichtet die FAZ. Die 15 Beiratsmitglieder der Bundestagsfraktion der CDU/CSU und SPD fordern strenge Auflagen für die Netzbetreiber. In wenigen Jahren plant man eine Netzabdeckung von 98 Prozent nach Bevölkerung. Neben Hauptverkehrswegen müssen auch Nebenstrecken mit 5G ausgebaut werden. Ein Ausbau soll auf Kreis-, Gemeindestraßen wie auch IC-, Regional und S-Bahn-Strecken erfolgen. Die Auflagen sehen eine Versorgung der ländlichen Regionen mit dem 4G-Nachfolger vor, 5G soll auch für die Landwirtschaft nutzbar sein. Die treibende Kraft hinter den strengen Versorgungsverpflichtungen ist die CSU.

Die genannten Auflagen sind verpflichtend, erfüllen die Netzbetreiber diese nicht, drohen strenge Sanktionen. Die Strafen reichen von Geldbußen bis zum Entzug der bundesweiten 5G-Lizenzen. Anfang 2019 versteigert die Bundenetzagentur die Frequenzen für den 4G-Nachfolger. Der Erwerb des Frequenzspektrums ist an bestimmte Auflagen gebunden. Die Bundesnetzagentur hat lange Zeit mit dem Bundesverkehrsministerium über die Versorgungsverpflichtungen für 5G verhandelt. Die CSU hat sich für besonders strenge Auflagen für die Netzbetreiber ausgesprochen, man Ende hat man sich offenbar durchgesetzt.
Netzbetreiber warnen vor strengen 5G-Auflagen
Die FAZ zitiert einen Manager eines Netzbetreibers, der vor den strengen Auflagen warnt. Die Auflagen würden zu einem Antennenwald in Deutschland führen. Schon vor einigen Monaten hatte Vodafone-Chef Ametsreiter von einer zu engmaschigen Versorgung mit 5G hierzulande gewarnt. Dazu sei eine hohe Anzahl von Sendestandorten notwendig. Dies sei in Deutschland nicht durchsetzbar, da sich schnell Bürgerinitiativen gegen Sendemasten formieren. Nach der Ansicht der Mobilfunkanbieter soll man sich zuerst auf die Versorgung der Bevölkerung konzentrieren, bevor man einzelne Ackerstreifen mit dem 4G-Nachfolger ausbaut.
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Neben den Netzbetreibern sprechen sich auch mehrere Bundesländer gegen die strengen 5G-Verpflichtungen aus. Nordrhein-Westfalen möchte die strengen Versorgungverpflichtungen noch stoppen und hat ein eigenes Konzept.
(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)