5G: Wie realistisch sind die Pläne von Dobrindt?

Letzte Woche hat Bundesminister Dobrindt das Strategiepapier „5 Schritte zu 5G“ präsentiert. In dem Papier werden ehrgeizige Ziele zum 5G-Ausbau in Deutschland vorgestellt. So möchte der Minister bis zum Jahr 2025 mindestens 20 der größten Städte und alle Verkehrswege mit dem 4G-Nachfolger ausbauen. Doch wie realistisch sind diese Ziele?

Vor einer Woche hat Bundesverkehrsminister Dobrindt in Berlin das Papier „5 Schritte zu 5G“ mit ehrgeizigen Ziele vorgestellt. Das Strategiepapier benennt fünf konkrete Schritte zur Realisierung des 5G-Nachfolgers. Dabei hat der Minister auch konkrete Ziele formuliert. Bis zum Jahr 2025 möchte man mindestens 20 der größten deutschen Städte und alle Verkehrswege mit 5G versorgen. Mit der schnellen Mobilfunktechnologie sollen in Zukunft Übertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s und eine Latenzzeit von unter 1 ms möglich sein. Für besonders Aufsehen sorgte bei der Pressekonferenz in Berlin folgender Satz des Internetministers: „Wir wollen, dass Deutschland zum Leitmarkt für 5G wird und als erstes Land ein flächendeckendes 5G-Netz bereitstellt.“ (Quelle: BMVI)

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Surfen wir 2025 oder früher bereits mit 5G? (Bildquelle: istockphoto.com, pixdeluxe)

Hier stellt sich die berechtigte Frage, wie realistisch die Ziele des Ministers sind? Wird es in Deutschland wirklich das erste flächendeckende Netz geben? Bedenkt man doch, dass Länder wie Südkorea, Japan und USA hier viel weiter als Deutschland sind. So gilt Südkorea schon lange als heißer Kandidat für das erste 5G-Netz weltweit. Das Jahr 2020 ist hier ein realistisches Datum. Auch Golem.de hat Zweifel an den ambitionierten Zielen von Dobrindt. Das Fachportal hat die Ausrüster Nokia, Huawei und Ericsson um eine realistische Einschätzung zu den Plänen des Ministers rund um 5G gebeten. Nach einem ersten Schweigen reagierten Nokia und Huawei auf die Anfrage.

Glasfasernetz als Grundvoraussetzung für 5G

Eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein 5G-Netz sei der Ausbau mit Glasfaser, hieß es von den Ausrüstern. Dies sei von zentraler Bedeutung, da die Anbindung der Basisstationen über Glasfaser erfolgt. So hieß es etwa von Nokia: „Eine der Herausforderungen ist noch die Glasfaseranbindung der Basisstationen, um den zukünftigen 5G-Datenverkehr mit Lichtgeschwindigkeit weitertransportieren zu können.“  (Quelle: Golem). Hier besteht in Deutschland durchaus noch ein Nachholbedarf. Dazu sei es wichtig, dass die benötigten Frequenzen für 5G rechtzeitig zur Verfügung stünden.

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Der 4G-Nachfolger befindet sich noch in der Phase der Standardisierung. Wichtige Meilensteine für die Mobilfunktechnologie sollen 2018 und 2019 gesetzt werden. Die ambitionierten Ziele (20 Städte mit 5G) von Dobrindt halten die Experten von Nokia und Huawei für das Jahr 2025 für durchaus durchsetzbar. Aktuell sind bei der konkreten Umsetzung von 5G noch viele Fragen offen, was eine verlässliche Einschätzung für den Start des 4G-Nachfolgers in Deutschland schwierig macht.

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