5G: Was hat sich ein Jahr nach der Auktion getan?
Vor einem Jahr endete die 5G-Auktion. Deutsche Telekom, Vodafone, o2 und 1&1 Drillisch lieferten sich einen Bieterkampf über 497 Runden. Die Netzbetreiber boten mit insgesamt 6,54 Mrd. Euro deutlich mehr als von Experten erwartet, Was hat sich ein Jahr nach der Auktion beim 4G-Nachfolger getan?
Am 12. Juni 2019 meldete die Bundesnetzagentur das Ende der 5G-Auktion. Telekom, Vodafone, Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch hatten sich über 52 Tage einen harten Bieterwettkampf geliefert. 497 Runden bei einer Auktion waren ein Rekord in Deutschland, noch nie hatten Netzbetreiber so lange um Frequenzblöcke geboten. Das Gesamtgebot lag am Ende mit 6,54 Mrd. Euro auch höher als erwartet. Experten hatten mit Einnahmen zwischen 3 bis 5 Mrd. Euro gerechnet.

Was hat sich seit der Versteigerung bei 5G in Deutschland getan? Die Deutsche Telekom und Vodafone sind noch im Jahr 2019 mit dem 4G-Nachfolger gestartet. Telefónica Deutschland hat einen Markstart für diese Jahr ohne konkreten Termin genannt. 1&1 Drillisch wird wohl erst 2021 mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation starten.
Vodafone und Telekom mit ambitionierten Zielen bei 5G
Mitte Juli 2019 meldete Vodafone den Markstart mit 5G in 20 Städten und Gemeinden. Der Düsseldorfer Netzbetreiber hatte damit die Telekom überrascht, die erst im September 2019 mit dem 4G-Nachfolger startete. In den folgenden Monaten ging der 5G-Ausbau bei beiden Netzbetreibern langsam aber stetig voran. Deutsche Telekom und Vodafone versorgten vor allem die Großstädte mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation.
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Deutsche Telekom und Vodafone verfolgen unterschiedliche Strategien. Die Telekom baut vor allem Großstädte und Landeshauptstädte mit dem 4G-Nachfolger aus. Es gibt dem Netzbetreiber darum in den einzelnen Städten eine größere, zusammenhängende Fläche mit der Mobilfunktechnologie auszubauen. Vodafone hatte zumindest in den ersten Monaten nur punktuell ausgebaut und auch kleinere Ortschaften mit dem 4G-Nachfolger versorgt. Beim Düsseldorf Netzbetreiber vermarktet man den GigaCube als Festnetzersatz für ländliche Regionen.
Vodafone hat ein Jahr nach der Auktion eine erste Bilanz gezogen und meldete 500 Antennen und 120 Standorte mit 5G. Bis Ende des Jahres soll die Zahl auf 8000 Antennen und 3000 Standorte steigen. Der Netzbetreiber hat es sich zum Ziel gesetzt, Ende 2020 insgesamt 10 Millionen Menschen mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation erreichen. Wie es um den 5G-Ausbau der Telekom steht, lässt sich auf Netzabdeckungskarte des Anbieters verfolgen. Der Netzbetreiber versorgt 8 Städte mit der Mobilfunktechnologie, weitere Städten folgen in den kommenden Monaten. Bis Ende des möchte die Telekom 14.500 Standorte mit 5G versorgen und so 40 Millionen Menschen erreichen.
Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch noch nicht mit 5G gestartet
Telefónica Deutschland hat angekündigt in diesem Jahr mit dem 4G-Nachfolger zu starten. Wenn genau der Marktstart erfolgt, ist nicht bekannt. Der Netzbetreiber will zuerst Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main mit dem schnellen Mobilfunkstandard versorgen. Bis Ende 2021 sollen die fünf Städte weitgehend mit 5G ausgebaut sein. Ende 2022 will Telefónica Deutschland insgesamt 16 Millionen Menschen in 30 Städten mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation erreichen. Die Ziele von o2 bei 5G sind damit deutlich weniger ambitioniert als bei Telekom und Vodafone.
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Bei Telefónica Deutschland gibt es Nachholbedarf beim LTE-Ausbau. Der Netzbetreiber konnte die Auflagen der Bundesnetzagentur für Ende 2020 nicht erfüllen und verfehlte die Ziele in mehreren Bundesländern teilweise deutlich. In der ersten Jahreshälfte stand beim Netzbetreiber somit der Ausbau mit 4G im Vordergrund. Die Bundesnetzagentur besteht darauf, dass o2 die Auflagen bis spätestens Ende 2020 erfüllt. Die Behörde kontrolliert regelmäßig die Fortschritte beim Netzausbau von Telefónica Deutschland. In der zweiten Jahreshälfte 2020 dürfte auch o2 mit 5G starten.
1&1 Drillisch befindet sich aktuell in einer schwierigen Lage. Das Unternehmen hat im Juni 2019 Frequenzspektrum für etwa 1 Mrd. Euro ersteigert. Bevor der Anbieter mit dem Ausbau des 4G-Nachfolgers beginnt, muss er ein Abkommen zu National Roaming mit einem der drei Netzbetreiber abschließen. Nur wenn man den Kunden ein flächendeckendes 4G-Netz anbieten kann, kann man mit dem 5G-Ausbau in ersten Städten beginnen und Tarife vermarkten. Darf man den Gerüchten glauben, liegen 1&1 Drillisch Angebote zu National Roaming von allen drei Netzbetreibern vor. Es fehlt nur noch eine Unterschrift. Doch die Angebote sollen1&1 Drillisch zu teuer sein.
(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)