5G-Frequenzversteigerung: Dobrindt erwartet hohe Einnahmen

Dobrindt möchte im kommenden Jahr die Frequenzen für 5G versteigern. Der Minister erwartet Einnahmen im zweistelligen Mrd.-Bereich, es handele sich um die Versteigerung von „sehr werthaltigen Frequenzen“. Die Einnahmen aus der Auktion dienen der Förderung des Netzausbaus. Die Netzbetreiber werden die Ankündigung mit Sorgen sehen.

Bundesminister Alexander Dobrindt hat im Berlin angekündigt, dass man im nächsten Jahr die Frequenzen für 5G versteigern wolle. Der Minister geht von hohen Einnahmen im zweistelligen Mrd.-Bereich aus. Als Begründung für diese Einschätzung hieß es, es handelt sich um „sehr werthaltige Frequenzen“. Die Einnahmen aus der Versteigerung fließen in Förderprogramme und den Netzausbau. Den Netzbetreibern dürfte die Einschätzung von Dobrindt zu den Einnahmen bei der 5G-Auktion nicht gefallen. Bei den letzten beiden Auktion 2015 (5,08 Mrd.) und 2010 (4,4 Mrd.) erhielt der Staat für die Frequenzen höchstens 5 Mrd. Euro. Sollte die Prognose des Ministers stimmten, dürfte die Versteigerung 2018 die Netzbetreiber mehr kosten als zwei letzten Frequenz-Versteigerungen zusammen.

alexander-dobrindt
Alexander Dobrindt erwartet bei der Aktion 2018 hohe Einnahmen (Bildquelle: Bundesregierung/Kugler)

Telekom-Chef Tim Höttges hatte sich auf dem MWC 2017 in Barcelona dafür ausgesprochen, dass der Staat in Zukunft auf eine Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen verzichtet. Alternative könne man die Kosten für Spektrum zumindest überschaubar halten. Gegenüber dem ZDF sagte der Telekom-Chef im Februar 2017: „Wir brauchen enorm viel Spektrum und das so schnell wie möglich. Aber dann bitte nicht so teuer wie möglich. Heute nimmt der Staat das Spektrum wie eine Steuereinnahme.“ (Quelle: heute.de) Eine frühere Versteigerung der 5G-Frequenzen wird es wie gewünscht im Jahr 2018 geben, doch auf seine Einnahmen aus der Auktion möchte der Staat nicht verzichten. Dabei hatte Höttges auf dem Mobile World Congress ausdrücklich betont, dass der 5G-Ausbau teuer werde und die Netzbetreiber ein Entgegenkommen des Staates bei der Vergabe der Frequenzen erwarten.

Dobrindt setzt auf frühere Versteigerung der Frequenzen

Der LTE-Nachfolger 5G bietet in Zukunft Übertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s und soll im Jahr 2020 marktreif sein. Mit der früheren Versteigerung der Frequenzen möchte Bundesminister Dobrindt gewährleisten, dass Deutschland zu den ersten Ländern weltweit mit einem 5G-Netz gehört. Erste Mobilfunknetze der 5. Generation starten mit großer Wahrscheinlichkeit in Südkorea oder den Vereinigten Staaten. Dazu dürfte es vor dem Jahr 2020 verschiedene Demonstrations-Netzwerke mit 5G geben.

Newsletter abonnieren!

  

Monatlich exklusive und hilfreiche News, Infos, Angebote und Tipps aus der LTE- und 5G-Szene für Sie. Abmeldung jederzeit möglich! Hinweise zu Datenschutz, Analyse und Widerruf erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Der LTE-Nachfolger wird in Zukunft nach Ansicht von Experten alle Lebensbereiche digitalisieren. Bei 5G handelt es sich nicht einfach um eine schnellere Mobilfunktechnologie für Smartphones und Tablets. Anwendungen für den 4G-Nachfolger (Latenzzeit unter 1 ms) sind zum Beispiel Virtual Reality, selbstfahrende Autos, Industrieroboter und vernetzte Städte.

Empfohlene Beiträge
Showing 2 comments
  • Wolfgang
    Antworten

    5G braucht kein Mensch. Lieber die weißen Flecken auf den ländlichen Regionen mit mindestens 3G versorgen. Die sollten sich ein Beispiel an Österreich nehmen, da ist das Netz super ausgebaut.

  • Galaxy
    Antworten

    Wozu bis zu 20 Gbit/s? Solange es auf dem Dorf DSL-Lite gibt, braucht das kein Mensch…… Flächendeckend mindestens 6000 MB wären sinnvoller.

Schreibe einen Kommentar

5g_huawei5g_huawei