5G-Frequenzen werden erst 2019 versteigert

Die 5G-Frequenzen werden im ersten Quartal 2019 versteigert. Die Auktion sollte bereits in diesem Jahr erfolgen, doch ein Streit zwischen Verkehrsministerium und Bundesnetzagentur über die Auflagen für Netzbetreiber macht eine Versteigerung noch 2018 unmöglich.

Die 5G-Auktion erfolgt erst im ersten Quartal 2019, dies meldet das Handelsblatt und beruft sich auf die Bundesnetzagentur. Die Versteigerung war ursprünglich für Mitte dieses Jahres geplant, später hieß es, ein Termin Ende 2018 sei eher realistisch. Nun verschiebt sich die Versteigerung ein weiteres Mal. Der Grund für eine 5G-Auktion erst im Jahr 2019 ist ein Streit zwischen dem Verkehrsministerium und der Bundesnetzagentur über die Auflagen für die Netzbetreiber, der bereits seit Monaten andauert. Die CSU pocht auf besonders strenge Auflagen wie eine flächendeckende Versorgung. Die Bundesnetzagentur verweist wiederum darauf, dass die Verpflichtungen auch wirtschaftlich umsetzbar sein müssen.

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Verschläft Deutschland den Start von 5G? (Bildquelle: © iaremenko – stock.adobe.com)

Verkehrsminister Andreas Scheuer teilte dem Handelsblatt mit, er plane für Juli einen Mobilfunkgipfel im Ministerium. Auf dem Gipfel wolle man „eine Bedienungsanleitung“ erstellen „mit der wir eine möglichst weitgehende Versorgung garantieren.“ (Quelle: Handelsblatt) Nun ist auch durchgesickert, welche Einnahmen sich die Politik aus der 5G-Auktion Anfang 2019 erhofft. Die Große Koalition möchte in den kommenden vier Jahren 10 bis 12 Mrd. Euro in die Digitalisierung Deutschlands investieren. Das Geld soll im Idealfall aus den Erlösen der Versteigerung kommen.

Verschläft Deutschland die Digitalisierung?

Deutschland soll ein „Leitmarkt für 5G“ werden, so steht es im Koalitionsvertrag. Für einen erfolgreichen Marktstart des 4G-Nachfolgers im Jahr 2020 ist es notwendig, die Frequenzen möglich schnell zu versteigern. Im Idealfall sollte die Auktion noch in diesem Jahr erfolgen, damit die Netzbetreiber Planungssicherheit haben. In Großbritannien wurde das Frequenzspektrum bereits für 1,6 Mrd. Euro versteigert. Österreich und Italien planen ihre Auktion in diesem Jahr.

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Ein weiteres Problem sind die geplanten Einnahmen von 10 bis 12 Mrd. Euro aus der 5G-Auktion. Hohe Kosten für die Frequenzen entziehen den Netzbetreibern wichtige Investitionsmittel für den ohnehin schon teuren Netzausbau. In Italien (Prognose: 2,5 Mrd. Euro) und Österreich (Prognose: 600 Millionen Euro) geht die Politik von deutlich weniger Einnahmen bei den Versteigerungen aus.

Eine verspätete und überteuerte Auktion ist nicht die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen 5G-Start in Deutschland. Doch bevor wir allzu kritische Töne anschlagen, sollten wir zumindest die Bedienungsanleitung für die Digitalisierung Deutschland von Internetminister Scheuer abwarten.

(Bildquelle: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)

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