5G: Verliert Deutschland den Anschluss?
Droht Deutschland den Anschluss bei 5G zu verlieren? Diese Befürchtung äußern mehr als 20 CEOs führender Unternehmen und fordern in einem Brief ein rasches Umdenken. Besonders die Automobilbranche ist besorgt und drängt auf einen Ausbau des gesamten Verkehrsnetzes mit dem 4G-Nachfolger.
Anfang 2019 steht die Versteigerung der 5G-Frequenzen an. Die neue Technik soll bahnbrechende Veränderung bringen und unseren Alltag revolutionieren, so versprechen es Telekom, Vodafone und o2. Nach der Ansicht vieler Unternehmen reden die deutschen Netzbetreiber zu viel über den 4G-Nachfolger, statt konkrete Pläne für den Ausbau vorzulegen. In einem Brief warnen mehr als 20 CEOs führender Unternehmen wie VW, Audi oder Commerzbank vor einer falschen Entwicklung, wie das Handelsblatt berichtet. Gibt es kein rasches Umdenken, drohe Deutschland den Anschluss beim 5G-Ausbau zu verlieren.
Die Unternehmen kritisieren in den Schreiben die Auflagen der Bundesnetzagentur. So sollen die Netzbetreiber laut der Regulierungsbehörde bis Ende 2022 die Autobahnen und Bundesstraßen mit bis zu 100 Mbit/s ausbauen. Besonders die Automobilindustrie und Zulieferer aus diesem Bereich sehen diese Auflage kritisch und drängen auf einen Ausbau des gesamten Verkehrsnetzes mit 5G.
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Im Maschinenbau äußert man wiederum die Sorge, dass viele kleinere Unternehmen vom Highspeed-Netz ausgeschlossen werden. Die Auflagen sehen eine Versorgung von 98 Prozent der Bevölkerung mit 5G bis Ende 2022 vor. In der Fläche dürften einzelne Unternehmen nicht mit dem 4G-Nachfolger versorgt werden, so die Befürchtung der Industrie. Bisher hat die Bundesnetzagentur nur ein Positionspapier zu den 5G-Auflagen veröffentlicht. Änderungen bei den Versorgungsauflagen sind noch möglich, jedoch nicht in Form wie von den Unternehmen gewünscht.
Netzbetreiber üben ebenso Druck auf die Bundesnetzagentur aus
Neben der Industrie versuchen auch Deutsche Telekom, Vodafone und o2 Einfluss auf die Bundesnetzagentur zu nehmen und fordern investitionsfreundliche Auflagen. Erste heute meldete sich Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter zur Wort und sprach sich für Verpflichtungen mit Investitionssicherheit aus. Die Bundesnetzagentur soll zum Beispiel auf die Vergabe von regionalem Spektrum verzichten. Zugleich warnte Ametsreiter vor zu hohen Preisvorstellung bei der Auktion, man wolle nicht Unsummen für Frequenzspektrum ausgeben, dass Geld fehle dann für Investitionen.
Wie die Auflagen für 5G aussehen, entscheidet sich endgültig im November, wie die Bundesnetzagentur in einer Pressemitteilung angekündigt hat.
(Bildquelle Beitragsbild: © Mikko Lemola – stock.adobe.com)