5G: Wird Deutschland beim 4G-Nachfolger abgehängt?

Wird Deutschland bei 5G abgehängt? Diese Frage stellt sich nach dem Huawei MBBF 2019. Die Messe hat gezeigt: Damit sich die Mobilfunktechnologie in einem Land durchsetzen kann, ist nicht nur ein schneller Ausbau notwendig. Die Technologie braucht die Akzeptanz der Nutzer, dazu müssen Netzbetreiber und Politik kooperieren.

Wie steht es um 5G in Deutschland? Werden wir beim Ausbau der Technologie abhängt? Diese Gefahr besteht, blickt man auf das Huawei MBBF 2019 zurück. Zahlreiche Sprecher haben es immer wieder betont, damit sich die Mobilfunktechnologie der fünften Generation in einem Land durchsetzen kann, ist nicht nur der schnelle Ausbau notwendig.

Die Akzeptanz von 5G durch Verbraucher ist laut Lehtinen elementar. (Bildquelle: Huawei)

Die Verbraucher müssen die neue Technologie akzeptieren und entsprechend Produkte nachfragen. Weiterhin ist eine enge Kooperation zwischen Netzbetreibern und Politik notwendig. Den Anbietern sollen beim Ausbau möglichst wenige Steine in den Weg gelegt werden. Doch wie sieht es hierzulande aus?

Kaum Interesse an 5G in Deutschland

Um die Akzeptanz von 5G steht es schlecht in Deutschland. Zahlreiche Nutzer argumentieren, niemand brauche den 4G-Nachfolger. Besser wäre es, wenn die Netzbetreiber LTE ausbauen, um die schlechte Mobilfunkversorgung hierzulande zu verbessern. Auf dem MBBF verdeutlichte Kalle Lehtinen, CTO, des finnischen Netzbetreibers Elisa, dass eine Nachfrage der Verbraucher nach den neusten Technologien das Mobilfunknetz in einem Land maßgeblich verbessert. Die Netzbetreiber müssen auf die gestiegenen Ansprüche der Kunden reagieren und so steigert sich immer wieder die Netzqualität. Doch solange die Kunden keinen neuen, innovativen Anwendungen (wie bei 5G möglich) nachfragen, steigert sich die Netzqualität nicht.

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Wie sieht es bei der Kooperation zwischen Netzbetreibern und Politik aus? Hier war zuletzt die Atmosphäre vergiftet. Die Mobilfunkanbieter übten Kritik an der teuren Auktion und der Vergabe von lokalen Frequenzen. Davor gab es bereits Streit um das Thema National Roaming. Im September 2019 setzten sich Verkehrsminister Scheuer und die Netzbetreiber an einen Tisch. Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland sagten zu, bis Ende 2021 eine LTE-Netzabdeckung von 99 Prozent nach Bevölkerung zu bieten. Scheuer kam den Anbietern in mehreren Punkten (z.B. bei den Zahlungsmodalitäten für 5G) entgegen. So könnten Kooperationen in Zukunft aussehen.

Andere Länder haben beim 4G-Nachfolger vorgelegt

Das Huawei MBBF 2019 hat gezeigt, erste europäische Ländern wie die Schweiz oder Finnland haben bei 5G vorgelegt und sind weiter als Deutschland. In der Schweiz kommt der 4G-Nachfolger zum Beispiel bereits in der Landwirtschaft zum Einsatz. In Finnland wieder verbrauchen die Kunden so viel Datenvolumen wie in keinem anderen Land. Dort dürfte ein hoher Bedarf nach 5G unlimited Tarifen bestehen. Soll der 4G-Nachfolger in Deutschland ein Erfolg werden, sind nicht nur die Netzbetreiber, sondern auch Kunden und Politik gefragt.

(Bildquelle Beitrags: © Sikov – stock.adobe.com)

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