5G-Auktion: Bundesnetzagentur erhöht Mindestgebot
Die 5G-Auktion zieht sich bereits seit Wochen hin. Nun versucht die Bundesnetzagentur die Versteigerung zu einem schnellen Ende zu führen. Die Regulierungsbehörde hat das Mindestgebot deutlich erhöht. Die Bieter müssen nun mindestens 13 statt 2,6 Millionen Euro pro Runde auf einen Block bieten. Die Netzbetreiber zeigen sich verärgert.
Die 5G-Auktion läuft seit dem 19. März und ein Ende scheint nicht in Sicht. Telekom, Vodafone, Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch bieten schon seit Wochen um einen Frequenzblock mit 3,6 GHz. Die Problematik: Es stehen 29 Frequenzböcke mit 3,6 GHz zur Versteigerung, um alle Bieter zufriedenzustellen, müsste es 30 Blöcke geben. Seit Wochen wiederholt sich immer das gleich Spiel. Der Bieter mit einem Block weniger bietet auf den günstigsten Frequenzblock mit 3,6 GHz und gibt dabei nur das Mindestgebot von etwa 2,6 Millionen Euro ab. In der nächsten Runde wiederholt sich das Spiel.
In den letzten Wochen ist die Gesamtsumme bei der 5G-Auktion durch die Mindestgebote trotz vieler Bieterrunden kaum gestiegen. Nun versucht die Bundesnetzagentur die Versteigerung durch einen ungewöhnlichen Schritt zu beschleunigen, welchen die Behörde bisher bei einer Auktion noch nie gegangen ist. Das Mindestgebot pro Runde wurde von 2,6 auf 13 Millionen Euro erhöht. Die Bieter sollen auf diese Weise schneller die finanzielle Schmerzgrenze erreichen, was zu einem baldigen Ende der 5G-Auktion führen soll.
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Man darf gespannt sein, ob der Plan der Bundesnetzagentur aufgeht. Am Donnerstag läuft die Versteigerung unverändert weiter und Änderungen beim Bieterverhalten sind nicht zu erkennen, nur die Gesamtsumme der 5G-Auktion steigt schneller. Aktuell liegt die Summe der Gebote nach 479 Runde bei 6,34 Mrd. Euro.
Netzbetreiber kritisieren den Schritt der Bundesnetzagentur
Vodafone hat die Erhöhung des Mindestgebots durch die Bundesnetzagentur kritisiert, wie Golem.de berichtet. Hannes Ametsreiter zeigte sich über den Schritt der Regulierungsbehörde überrascht, es sei ungewöhnlich, bei einer laufenden Auktion das Design zu ändern. Die Telekom nannte den hohen Preis für Frequenzspektrum „absolut katastrophal für Deutschland.“
Jedoch kann man nicht leugnen, dass ein baldiges Ende der 5G-Auktion wünschenswert ist. Die längste Versteigerung im Jahr 2010 dauert 225 Runden, 2015 waren es 181 Runden. Bei der laufenden Auktion wurden mittlerweile 479 Runden erreicht. Doch eine Erhöhung des Mindestgebots der richtige Schritt ist, wird sich zeigen. Die Netzbetreiber hatten in den letzten Wochen mehrfach betont, man werde die notwendigen Frequenzblöcke ersteigern.
(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)