5G-Auktion beendet: 6,54 Mrd. Euro für den Staat

Die 5G-Auktion wurde gestern nach 497 Bieterrunden beendet. Der Staat kann sich mit 6,54 Mrd. Euro über hohe Einnahmen freuen. Die Deutsche Telekom zahlt mit 2,17 Mrd. Euro am meisten für Frequenzspektrum, während 1&1 Drillisch Spektrum für 1,07 Mrd. Euro ersteigert. Deutschland bekommt einen vierten Netzbetreiber.

Die 5G-Auktion in Mainz schien nicht enden zu wollen. Nun wurde gestern die Versteigerung nach 52 Tagen und 497 Bieterrunden beendet. Noch nie dauerte eine Frequenzauktion in Deutschland so lange. Am Ende darf sich der Staat über Einnahmen von 6,54 Mrd. Euro freuen. Die Einnahmen übersteigen selbst optimistische Prognosen. Experten waren von Einnahmen zwischen 3 bis 5 Mrd. Euro bei der 5G-Auktion ausgegangen, am Ende boten die vier Teilnehmer doch deutlich mehr.

Bundesnetzagentur_Mainz
Die 5G-Auktion ist nach 497 Runden beendet (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Ein Grund für die lange andauernde Versteigerung war der Streit um einen Frequenzblock im Bereich 3,6 GHz. In diesem Frequenzbereich standen 29 Blöcke zur Versteigerung, um alle Bieter zufriedenzustellen, wären 30 Frequenzblöcke notwendig. So tobte über Wochen ein Bieterkampf um einen Block mit 3,6 GHz. Dadurch zog sich die 5G-Auktion in die Länge und die Summe der Gesamtgebote stieg (wenn auch langsam) beständig. Es war klar: Damit die Versteigerung endet, muss ein Bieter auf einen Block mit 3,6 GHz verzichtet.

Newsletter abonnieren!

  

Monatlich exklusive und hilfreiche News, Infos, Angebote und Tipps aus der LTE- und 5G-Szene für Sie. Abmeldung jederzeit möglich! Hinweise zu Datenschutz, Analyse und Widerruf erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Über lange Zeit war keiner der vier Teilnehmer bereit nachzugeben. Am Ende verzichtete Drillisch auf einen Frequenzblock mit 3,6 GHz und begnügt sich in diesem Bereich mit 5 statt 6 Blöcken. Die Bundesnetzagentur hatte am 5. Juni das Mindestgebot von 3 Millionen auf 13 Millionen erhöht. Sicherlich auch ein Grund, dass die 5G-Auktion nun beendet wurde.

Telekom zahlt am meisten für Frequenzen

In einer Presseerklärung informiert die Bundesnetzagentur über die ersteigerten Frequenzen und den Zuschlagpreis. Die Deutsche Telekom (13 Blöcke) zahlt 2,17 Mrd. Euro, Es folgen Vodafone (12 Blöcke) mit 1,88 Mrd. Euro, Telefónica Deutschland mit 1,42 Mrd. Euro und 1&1 Drillisch mit 1,07 Mrd. Euro. Deutschland bekommt bei 5G also einen vierten Netzbetreiber. Details zu den ersteigerten Frequenzen nennt die Bundesnetzagentur in der Pressemitteilung.

Auch die Netzbetreiber haben sich bereits zu Wort gemeldet. So zeigt man sich zum Beispiel bei der Telekom zufrieden, dass man die gewünschten Frequenzen ersteigern konnte.  Zugleich kritisiert der Bonner Netzbetreiber die teure Auktion: „Der Netzausbau in Deutschland hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Das Ergebnis hätte wesentlich günstiger ausfallen können. Auch diesmal ist das Spektrum in Deutschland viel teurer als in anderen Ländern. Das Geld fehlt den Netzbetreibern jetzt für den Netzausbau. Mit dem Auktionserlös hätte man ca. 50.000 neue Mobilfunk-Standorte bauen und viele weiße Flecken schließen können“ (Quelle: Deutsche Telekom)

Politik weist Kritik zurück

Die Kritik an der teuren 5G-Auktion ist schon seit Wochen zu hören. Die Politik weißt solche Kritik zurück. Nach Auffassung von Digitalstaatsministerin Bär meckern die Netzbetreiber etwas zu viel. Die Versteigerung sei „nach ganz normalen marktwirtschaftlichen Prinzipien vonstatten gegangen.“ (Quelle: ZDF). Es lässt sich jedoch nicht von der Hand weisen, dass die 5G-Frequenzen in anderen Ländern wie zum Beispiel Österreich oder Schweiz zu einer deutlich geringeren Summe versteigert wurden. Die Gelder, welche die Netzbetreiber für Frequenzspektrum ausgeben, fehlen letztendlich beim 5G-Ausbau. Sollte der Ausbau des 4G-Nachfolgers in Deutschland nur schleppenden vorangehen, dürfte die Kritik an der teuren Versteigerung immer lauter werden.

(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)

Empfohlene Beiträge

Schreibe einen Kommentar

5G