3G: Warum surfen noch immer 34 Millionen mit UMTS?
Wir schreiben das Jahr 2020. 20 Jahre nach der UMTS-Auktion surfen noch immer 34,2 Millionen Menschen mit 3G, wie eine aktuelle Studie des VATM zeigt. Telekom und Vodafone schalten die Mobilfunktechnologie der dritten Generation Mitte 2021 ab. Warum surfen noch immer so viele Nutzer mit einem alten Mobilfunkstandard?
Die UMTS-Auktion liegt 20 Jahre zurück. Deutsche Telekom und Vodafone haben kürzlich angekündigt, das 3G-Netz zum 30. Juni 2021 abzuschalten. LTE ist längst zum Standard geworden und 5G gerade gestartet. So ist es verwunderlich, dass heute noch immer 34,2 Millionen mit 3G surfen. Diese Statistik geht aus einer aktuellen Studie des VATM hervor. Die Marktstudie 2020 sagt für dieses Jahr 148,7 Millionen SIM-Karten voraus.
39,1 Millionen SIM-Karten (2019: 29,6 Millionen) kommen in Maschinen (M2M-Kommunikation) zum Einsatz. Bei 109,6 Millionen SIM-Karten (2019: 110,5 Millionen) handelt es sich um sogenannt persönliche SIM in Smartphones oder Tablets. Laut der Statistik des VATM verteilen sich die SIM-Karten wie folgt auf die Technologien: 4,2 Millionen mit 5G (2019: 0,2 Millionen), 71,2 Millionen mit 4G (2019: 62,3 Millionen) und 34,2 Millionen mit 3G/2G (2019: 48 Millionen).
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Bei dieser Statistik des VATM fallen sofort die noch immer zahlreichen UMTS-Nutzer ins Auge. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl immerhin um über 10 Millionen zurückgegangen. Es scheint so, als ob viele Nutzer auf die baldige 3G-Abschaltung reagieren. Ein Teil dieser Nutzer dürfte auch Mitte 2021 nicht umsteigen. Sind diese Kunden dann ohne Netz zum mobilen Surfen?
Warum steigen Millionen Nutzer nicht auf LTE um?
Bei der Ankündigung zur 3G-Abschaltung haben Telekom und Vodafone betont, wer noch mit UMTS, HSDPA oder HSPA surft, wird automatisch und kostenlos auf 4G umgestellt. Die einzige Voraussetzung sei, ein LTE-fähiges Smartphone. Zugleich hoben die Netzbetreiber hervor, dass nur noch sehr wenige Kunden mit dem alten Mobilfunkstandard surfen. Sicherlich werden in den kommenden Monaten einige Nutzer umsteigen. Auch nach dem 30. Juni 2021 steigen jedoch nicht alle Nutzer auf LTE um und der Grund ist simpel.
Zahlreiche Menschen wollen mit ihrem Handy einfach nur telefonieren. Sie benötigen das Smartphone vor allem, um unterwegs oder im Schrebergarten erreichbar zu sein. Statt WhatsApp versenden sie SMS. Die Textnachrichten sind völlig ausreichend. Bilder und Videos will man gar nicht verschicken. Das häufig ältere Handy wird selten genutzt. Für diesen Nutzerkreis dürfte sich nach der UMTS-Abschaltung nicht viel ändern.
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