Wie steht es 2018 um die LTE-Netzabdeckung in Deutschland?
Wie steht es im Jahr 2018 um die LTE-Netzabdeckung? Nimmt Deutschland bei der 4G-Abdeckung im europaweiten Vergleich wirklich einen der letzten Plätze ein, wie es in der Studie von OpenSignal heißt. Oder gehört Deutschland bei der LTE-Verfügbarkeit zu den Ländern mit der besten Versorgung, wie es die Netzbetreiber behaupten?
Im Februar 2018 sorgte eine Untersuchung des britischen Unternehmens OpenSignal für Aufsehen. In der Studie hieß es, Deutschland bietet nur eine LTE-Netzabdeckung von 65,7 Prozent und eine mittlere Übertragungsrate von 22,7 Mbit/s. Im europaweiten Vergleich liege man damit auf einem der hinteren Plätze. Zahlreiche Medien berichteten über die Studie von OpenSignal. Die Rede war zum Beispiel von einem „Trauerspiel bei LTE“ und „langsamen und teuren“ Mobilfunk.
Die Deutsche Telekom nannte die Ergebnisse der Studie irrelevant. In Deutschland würden die Nutzer zu wenige Messungen über die App von OpenSignal durchführen, um ein valides Ergebnis zu erhalten. Vielmehr bietet Deutschland eine der besten Mobilfunk-Infrastrukturen weltweit und eine LTE-Netzabdeckung von über 90 Prozent. Wie steht es nun um LTE in Deutschland? Das Infoportal 4G.de vergleicht die aktuellsten Zahlen zur 4G-Abdeckung.
Wie gut ausgebaut sind nun die LTE-Netze?
Die Telekom nannte Golem.de auf Anfrage eine 4G-Netzabdeckung von 93 Prozent (nach Bevölkerung) deutschlandweit. Im Mobilfunk biete man bereits Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s. Mobile Geschwindigkeiten von einem halben Gigabit hatte der Bonner Netzbetreiber auf der IFA 2017 in Berlin angekündigt. Die Magenta Mobil Tarife bewirbt die Telekom noch mit bis zu 300 Mbit/s, bis zu 500 Mbit/s ist aktuell nur punktuell in wenigen Städten ausgebaut.
Vodafone nennt eine LTE-Netzabdeckung von über 90 Prozent nach Bevölkerung. 31 Städte hat der Netzbetreiber mit bis zu 500 Mbit/s ausgebaut. In Berlin, Düsseldorf, Hannover und Hamburg surfen die Nutzer bereits mit bis zu 1 Gbit/s. Telefónica Deutschland spricht von einer deutschlandweiten LTE-Netzabdeckung von rund 80 Prozent, in den Städten erreicht man 90 Prozent und Übertragungsraten von bis zu 225 Mbit/s. Die aktuellen Zahlen der deutschen Netzbetreiber sprechen deutlich gegen die Ergebnisse der Studie von OpenSignal. Was sagen unabhängige Netztests zur LTE-Netzabdeckung und Übertragungsraten?
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Ende 2017 führten Chip, Connect und Computer Bild ihre Netztests durch. Die Ergebnisse zeigten immer den gleichen Grundtenor. Der Testsieger hieß Deutsche Telekom, knapp dahinter folgte Vodafone und etwas abgeschlagen o2. Es reicht aus, sich einen Netztest näher anzuschauen. Chip vergab für die Mobilfunk-Netze von Telekom (Note 1,4) und Vodafone (Note 1,6) Bestnoten. Telefónica Deutschland bekam die Note 3,1. Alle Netzbetreiber konnten laut Chip im Jahr 2017 ihre Netzqualität deutlich verbessern. Bei den durchschnittlichen Übertragungsraten mit 4G sah es wie folgt aus: Telekom (55,31 Mbit/s), Vodafone (37,69 Mbit/s) und o2 (20,61 Mbit/s). Auch die Netztests von Connect und Computer Bild kamen zu vergleichbaren Ergebnissen und sprachen von einer guten LTE-Netzabdeckung und schnellen mobilen Übertragungsraten. Auch diese Ergebnisse unterscheiden sich deutlich von den Zahlen von OpenSignal.
Weshalb schneidet Deutschland in der OpenSignal-Studie so schlecht ab?
Doch warum schneidet Deutschland bei 4G-Abdeckung und Geschwindigkeit in der Analyse von OpenSignal so schlecht ab? Schauen wir uns einmal genauer an, wie das britische Unternehmen das Ergebnis ermittelt hat. Die Studie basiert auf 58,8 Mrd. Datenverbindungen von 4,8 Millionen Nutzer. Die Messungen erfolgten in 88 Ländern im Zeitraum vom 01. Oktober bis zum 29. Dezember 2017. Um an der Studie von OpenSignal teilzunehmen, muss man eine App herunterladen. Nach der Einschätzung der Telekom wird dies hierzulande kaum gemacht. Wurden zu wenige aussagekräftige Messungen durchgeführt? Sind die Ergebnisse für Deutschland somit nicht valide? Die Studie des britischen Unternehmens gibt keinen Einblick, wie viele Messungen in Deutschland durchgeführt wurden.
OpenSignal hat jedoch angekündigt, in Kürze auch einen nationalen Bericht zur LTE-Netzabdeckung in Deutschland zu veröffentlichen. Erst dann kann man beurteilen, wie aussagekräftige die Studie ist.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit der LTE-Netzabdeckung in Deutschland? Mit welchen Übertragungsraten surfen Sie in den 4G-Netzen? Teilen Sie uns und den Lesern von 4G.de Ihre Erfahrungen mit.
(Bildquelle Beitragsbild: istockphoto.com, Nata-Lia)
Ähnlich aussagekräftige wissenschaftliche“ Erkenntnis ist, dass rechts orientierte Wähler eher einen Hund haben und linksorientierte eher eine Katze. Die Erklärungen zu beiden Thesen hören sich einigermaßen schlüssig an, trotzdem halt ich mich bei solchen Geschichten lieber an meine eigene Küchen Psychologie.
Hi hier steht doch LTE-Netz, dann aber wieder LTE mit bis zu 21,1 Mbit/s. Widerspricht sich das nicht ? Das wäre doch dann nur 3G/HSPD ? Das hab ich jetzt schon öfters bei Tarifen gelesen, die werben mit LTE sind aber nachher auf 21,1 Mbit/s oder 42,2 Mbit/s beschränkt. Hab ich hier trotzdem einen Vorteil gegenüber einem Vertrag in dem kein LTE vermerkt ist ?
Ich entschuldige mich für die späte Antwort, aber besser spät, als nie, oder? Vielleicht hilft es ja jemandem, diese Verträge werden ja nur mehr.
Tatsächlich werben einige Betreiber mit einem Vertrag im LTE-Netz, was aber wiederum nur heißt, dass im 4G Netz eingewählt wird, also in einer bestimmten Frequenz-Bandbreite. Das heißt NICHT, dass Sie mit LTE-Geschwindigkeit surfen. Sie werden bei diesen Verträgen dann künstlich gebremst, damit Sie zwar den guten Ausbau des 4G-Netzes nutzen können, aber nicht den gut zahlenden Kunden zu viel von ihrer Bandbreite klauen. 😉
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So sieht die Netzabdeckung bei o2 aus.