1&1 schließt Vertrag mit Funkturm-Betreiber
1&1 hat einen Vertrag mit der Funkturmgesellschaft Vantage Tower geschlossen, die Gesellschaft gehört zu Vodafone. Der neue Netzbetreiber hat damit Zugriff auf 3800 Antennenstandorte, eine Erweiterung auf 5000 Standorte ist eine Option. Der Vertrag mit Vantage Tower gilt für 20 Jahre.
1&1 vermeldet einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zum eigenen Mobilfunknetz. Der Konzern hat einen Vertrag mit der Funkturmgesellschaft Vantage Tower abgeschlossen, die Gesellschaft gehört zu Vodafone. Der kommende Netzbetreiber sichert sich mit dem Vertrag 3800 Dach- und Maststandorte bis zum Jahr 2025. Weiterhin existiert es die Option, die Vereinbarung auf 5000 Standorte zu erweitern. Die Laufzeit für den Mietvertrag liegt für 20 Jahre. Der Vertrag von 1&1 mit der Funkturmgesellschaft umfasst nicht nur die Standorte. Vantage Tower unterstützt den neuen Netzbetreiber auch bei der Installation der 5G-Antennen, beim Genehmigungsverfahren und der Erschließung neuer Standorte.

Um alle Auflagen der Bundesnetzagentur zu erfüllen, benötigt der neue Netzbetreiber laut Berechnungen 12.000 bis 13.000 Antennen-Standorte. Hier muss der Konzern aus Montabaur weitere Kooperationen schließen. 1&1 hat sich verpflichtet bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit 5G zu versorgen, dafür reichen die 5000 Standorte nicht aus. Eine erste Frist gibt es bereits Ende 2022, bis zu diesem Zeitpunkt muss der vierte Netzbetreiber 1000 Standorte mit Mobilfunk versorgen.
Den Aufbau des Mobilfunknetzes übernimmt der japanische Technologiekonzern Rakuten. Die notwendige Glaserfaseranbindung bei den Standorten kommt von Versatel. Für die Kunden von 1&1 ändert sich jedoch erst einmal gar nichts. Das Unternehmen plant eine Migration der Kunden ins neue Netz erst ab 2023.
Ärger bei Vantage Tower wegen Deal mit 1&1?
Offenbar wurde bei der Funkturmgesellschaft Vantage Tower intern intensiv über den Vertrag mit 1&1 diskutiert. Einmal soll der Funkturm-Betreiber höhere Einnahmen generieren, was mit dem Vertrag mit dem neuen Netzbetreiber gelungen ist. Auf der anderen Seite sieht Vodafone die Einmietung des Konkurrenten mit gemischten Gefühlen. Wie Golem.de berichtet kam es sicher letztendlich zu einem Streit über die Ausrichtung von Vantage Tower. Dies führte so weit, dass Deutschlandchef Peter Zehetner das Unternehmen verlassen wird.
(Bildquelle Beitragsbild: 1&1 Drillisch)