1&1: Marktstart in 390 Städte als vierter Netzbetreiber

1&1 hat neue Zahlen zum geplanten Netzstart bekannt gegeben. Der Netzbetreiber möchte in 390 Städten mit 5G starten und sogleich eine Netzabdeckung von 50 Prozent (nach Bevölkerung) bieten. Einen Termin für den Markteinstieg nannte der Konzern nicht. Neben der Nennung der Zahlen sprach sich Dommermuth gegen eine Auktion aus.

Lange Zeit war es um den Marktstart von 1&1 als vierter Netzbetreiber ruhig geworden. Nun hat der Konzern bei der Vorstellung der Zahlung von United Internet einige Details genannt. Zu Marktstart möchte der neuen Netzbetreiber insgesamt 390 Städte mit 5G versorgen und eine Netzabdeckung von 50 Prozent nach Bevölkerung bieten. Wenn der offizielle Marktstart genau erfolgt, hierzu macht CEO Ralph Dommermuth keine Angaben. Bekannt ist, dass 1&1 in diesem Jahr in einigen Regionen 5G als Festnetzersatz vermarkten möchte. Smartphone-Tarife wird es erst im Jahr 2023 geben.

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Dommermuth spricht sich gegen eine Auktion aus (Bildquelle: 1&1 Drillisch)

Dommermuth sprach nicht nur über den Netzausbau, sondern äußerte sich auch zu den 2026 auslaufenden Frequenzen. Der dpa sagte er, 1&1 strebe bei der Vergabe der Frequenzen eine „Industrielösung“ an. Die vier Netzbetreiber sollen unter Aufsicht der Bundesnetzagentur über die Vergabe der Frequenzen im Bereich 700-, 800- und 900-MHz verhandelt. Er investiere das Geld lieber in den Netzausbau statt in eine Auktion. Sollten die Verhandlungen scheitern, könne die Regulierungsbehörde noch immer auf eine Versteigerung setzen.

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Deutsche Telekom, Vodafone und o2 haben sich zuletzt ebenso gegen eine Auktion ausgesprochen. Die drei etablierten Netzbetreiber setzen nicht auf eine Industrielösung, sondern fordern, dass die Bundesnetzagentur die Nutzungsrechte verlängert. 1&1 hätte in diesem Fall keine Möglichkeit niedrige Frequenzen zu erhalten, die zentral für eine Versorgung von Mobilfunk in der Fläche sind.

Das Problem mit dem knappen Frequenzspektrum

Anfang 2026 laufen die Nutzungsrechte für einige Frequenzen aus, dazu gehört das wichtige Spektrum mit 700- und 800-MHz. Eine Basisstation mit diesem Frequenzspektrum kann einen großen Umkreis mit Mobilfunk versorgen. Die Frequenzen spielen eine zentrale Rolle für die Flächenversorgung. Das Frequenzspektrum haben Telekom, Vodafone und o2 bereits unter sich aufgeteilt. Die Bundesnetzagentur steht bei dieser Frage vor einem Problem. Bei einer Versteigerung buhlen vier Teilnehmer um das knappe Frequenzspektrum, die Behörde befürchtet eine teure Auktion für die Netzbetreiber durch einen Bieterkampf.

Die von 1&1 vorgeschlagene Industrielösung dürfte ebenso zu keinen befriedigenden Ergebnissen führen. Wie soll das knappe Frequenzspektrum von drei auf vier Anbieter verteilt werden? Die etablierten Netzbetreiber argumentieren wiederum, dass 1&1 keine Frequenzblöcke mit 700- oder 800-MHz benötige, das der Konzern ein Roaming-Abkommen mit Telefónica Deutschland hat. Die Bundesnetzagentur hat bisher keine Entscheidung getroffenen, wie die Frequenzen vergeben werden.

(Bildquelle: 1&1 Drillisch)

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