1&1 Drillisch: Neuer Netzbetreiber sorgt nicht für sinkende Preise

Der kommende Netzbetreiber 1&1 Drillisch dürfte nicht für sinkende Preise auf dem Mobilfunkmarkt sorgen, so sieht es zumindest Timo Höttges. Nach der Auffassung des Telekom-Chefs bleibt dem neuen Anbieter wegen hohen Investitionen in den Ausbau kein Spielraum für einen Preiskampf. Dazu dürfte der Netzausbau lange dauern.

1&1 Drillisch soll der vierte Netzbetreiber in Deutschland werden, der Netzausbau könnte im Mai 2021 starten. Viele Mobilfunknutzer hoffen auf sinkende Preise bei den Tarifen. Doch einen Preiskampf auf dem Mobilfunkmarkt dürfte es nicht geben, so sieht es zumindest Timo Höttges. Auf der Jahreshauptversammlung sagte der Telekom-Chef, 1&1 Drillisch hätte aufgrund der hohen Kosten für den Netzausbau keinen Spielraum für niedrige Preise im Mobilfunk. Höttges erwartet zumindest keine Auswirkungen auf die Preisgestaltung der Deutschen Telekom.

1&1 Drillisch
1&1 Drillisch baut zuerst die Städte aus (Bildquelle: ©JuanCi Studio – stock.adobe.com)

Dazu zieht sich der Netzausbau bei 1&1 Drillisch noch über Jahre hin. Der Netzbetreiber beginnt zuerst mit dem Ausbau in den Städten. In den lukrativen Großstädten erreicht der Mobilfunkanbieter besonders viele Kunden, dazu lassen die Auflagen der Bundesnetzagentur nur über den Ausbau der Städte erreichen. Bis Ende 2023 muss 1&1 Drillisch insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung mit einem eigenen Netz versorgen, bis Ende des Jahres 2025 muss die Netzabdeckung nach Bevölkerung bei 2025 liegen. Weiterhin muss der Netzbetreiber mindestens 1000 5G-Stationen errichten.

Sparen Netzbetreiber durch einen Verzicht auf Auktionen?

1&1 Drillisch als vierter Netzbetreiber dürfte zumindest in den kommenden Jahren nicht für sinkende Preise auf dem Mobilfunkmarkt sorgen. Telekom, Vodafone und o2 verweisen auf einen anderen Weg, um Kosten einzusparen wie teltarif.de berichtet. Der Bund soll in Zukunft auf Auktionen verzichten und die Nutzung der Frequenzen ohne neue Kosten verlängern. So könnten die Netzbetreiber jeden Cent in den Netzausbau investieren. Selbst sinkende Preise wären so möglich. Warum kommt diese Forderung gerade jetzt? Aktuell wird das Telekommunikationsgesetz reformiert und ein Verzicht auf Auktionen könnte im TKG festgeschrieben werden.

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1&1 Drillisch spricht gegen diese Forderung aus. Der Konzern ist darauf angewiesen bei einer kommenden Auktion Frequenzspektrum für eine Abdeckung in der Fläche (800-MHz) zu ersteigern. Der kommende Netzbetreiber hat 2019 nur Frequenzspektrum mit geringer Reichweite ersteigert. Ein Verzicht von Auktionen wird es in Zukunft wohl nicht geben, die Bundesnetzagentur hat dieser Forderung bereits eine Absage erteilt.

(Bildquelle Beitragsbild: 1&1 Drillisch)

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