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E-Plus (Base) ist ein ehemaliger deutscher Netzbetreiber mit früherem Sitz in Potsdam, der von 2000 bis zum 01. Oktober 2014 zum niederländischen KPN-Konzern gehörte und daraufhin an Telefónica Deutschland überging. Zum Zeitpunkt der Übernahme verfügte E-Plus über 25,5 Millionen Kunden und war die Nummer 3 auf dem Markt. Gründe für das Ende des Netzbetreibers waren fehlende finanzielle Mittel für den Netzausbau und falsche strategische Entscheidungen. So hat der Netzbetreiber zu lange auf 3G gesetzt, statt frühzeitig mit dem LTE-Ausbau zu starten.

E-Plus setzte lange auf 3.5G

Der Mobilfunkanbieter E-Plus hatte sich im Gegensatz zu den anderen Netzbetreibern gegen einen frühen 4G-Ausbau entschieden, man setzte stattdessen auf den Ausbau von HSPA und DC-HSPA+. Diese fortschrittliche 3G-Technologien ermöglichte schnelle Übertragungsraten von bis zu 21,6 Mbit/s und 42 Mbit/s. Im Jahr der LTE-Auktion ging man bei E-Plus davon aus, dass es lange dauern würde, bis sich 4G in Deutschland etablieren würde.

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E-Plus setzte lange auf 3G (Bildquelle: © fotogestoebe – stock.adobe.com)

So rechnete man damit, dass es viele Jahre keine LTE-fähige Hardware für den Massenmarkt gebe. Bei dieser Prognose spielten Erfahrungen aus dem lange andauernden Ausbau mit UMTS in Deutschland eine Rolle. Am Ende überraschte der schnelle LTE-Ausbau alle und die Weißen Flecken auf dem Land konnten bereits im November 2012 geschlossen werden. Die wachsenden LTE-Netze bewogen E-Plus zu einer Strategieänderung beim Netzausbau. Wollte man ursprünglich 2014 oder 2015 mit dem Ausbau von 4G beginnen, entschied man sich letztendlich, den eigenen LTE-Ausbau vorzuziehen und im März 2014 mit LTE zu starten.

E-Plus startete im März 2014 mit LTE

Am 05. März 2014 startete E-Plus mit LTE. Anfang März schaltete der Netzbetreiber 4G für alle Nutzer und Marken ohne weitere Kosten frei. Die Initiative „Highspeed für Jedermann“ sollte vorerst bis zum 30.06.2014 gelten, sie wurde jedoch immer wieder verlängert und endete am 30.06.2016. Ab März können so fast alle Vertrags- und Prepaid-Kunden LTE bei Verfügbarkeit ohne Aufpreis nutzen.

E-Plus startete mit LTE zuerst in Berlin, Nürnberg und Leipzig. Doch bald nach dem 4G-Start des Netzbetreibers zeigte sich, dass E-Plus weitaus mehr Städte mit LTE versorgte als offiziell angegeben. So meldeten Nutzer in verschiedenen Online-Foren 4G von E-Plus in einer Vielzahl größerer und kleinerer Orte. Bald versorgte E-Plus über 100 Städte mit LTE. Schwerpunkte beim 4G-Ausbau setzte der Netzbetreiber in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, aber auch Bayern und Berlin waren gut mit 4G von E-Plus versorgt. Eine offizielle LTE-Karte des Netzbetreibers gab es nie.

Beim 4G-Ausbau zeigte sich, dass E-Plus bei der LTE-Versteigerung die falschen Weichen gestellt hatte. Der Netzbetreiber ersteigerte bei der Auktion im Jahr 2010 keine Frequenzen im 800-MHz-Bereich. Das Frequenzspektrum der Digitalen Dividende war für den frühen 4G-Ausbau von zentraler Bedeutung. Mit einer Sendestation mit 800-MHz lässt sich ein Umkreis von 10 Kilometer mit Mobilfunk abdecken. Vor allem Telekom und Vodafone nutzen das Frequenzspektrum, um 4G schnell in der Fläche auszubauen, was E-Plus aufgrund der fehlenden Frequenzen nicht möglich war.

Fusion von E-Plus und o2

Bereits vor dem Marktstart von LTE wurden Fusionspläne von o2 und E-Plus bekannt. Im Juli 2013 kündigte Telefónica Deutschland an, man wolle den Düsseldorfer Netzbetreiber übernehmen. Zur diesen Zeitpunkt war klar, dass es zu einer Fusion nicht vor 2014 kommen würde. Bis die komplette Netzintegration abgeschlossen war, würde es Jahre dauern. Vor diesem Hintergrund war es für E-Plus möglich, im März 2014 noch mit 4G zu starten. Im Juli 2014 genehmigte die EU-Kommission die Fusion unter einer Auflage, der neue Netzbetreiber musste 30 Prozent seiner Netzkapazitäten an Drillisch abgeben.

Im Oktober 2014 hatte o2 den Kauf der E-Plus-Gruppe offiziell abgeschlossen. E-Plus wurde zu einer 100-prozentigen Tochter von Telefónica Deutschland. Ab Anfang 2015 setzen die beiden Anbieter auf National Roaming. Bis zur endgültigen Netzintegration dauerte es Jahre. Die Zusammenlegung der Netze war aufwändiger als geplant und erst Ende 2018 abgeschlossen.

Nur noch drei statt vier Netzbetreiber auf dem Markt

Deutsche Nutzer waren es jahrelang gewohnt, zwischen vier Anbietern wählen zu können. Es gab die Befürchtung, dass es mit drei Netzbetreiber auf dem Markt keinen ausreichenden Wettbewerb geben würde. Eben einer solchen Situation wollte die EU-Kommission  mit der Abgabe von Netzkapazitäten an Drillisch entgegenwirken, doch dieser Schritt sorgte nicht für den gewünschten Wettbewerb auf dem Markt.

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Telefónica Deutschland stand nach der Fusion vor der großen Aufgabe der Netzintegration, wodurch weniger Ressourcen für den Netzausbau blieben. Über Jahre hinkte o2 bei Netzqualität und Abdeckung den Konkurrenten Deutsche Telekom und Vodafone hinterher. Erst in den Jahren nach der abgeschlossen Netzintegration konnte Telefónica Deutschland über Rekordinvestitionen den Anschluss an die anderen Netzbetreiber gewinnen.