SpeedOn und LTE: Wer profitiert vom neuen Kostenmodell der Telekom?

Gestern hat die Deutsche Telekom ein neues Kostenmodell für die SpeedOn-Option der LTE-Tarife Call & Surf Comfort via Funk vorgestellt. Wer im Tarif M Datenvolumen nachbucht, erhält nun 15 GB statt wie bisher 10 GB für 14,95 Euro, im Tarif L sind es 30 GB statt 10 GB. Nur bei Call & Surf Comfort via Funk S bleibt mit 10 GB alles wie bisher. Nun muss man kein Rechengenie sein, um zu sehen, dass die Nutzer der höherwertigen LTE-Tarife bei der SpeedOn-Option deutlich profitieren. Wer genau nachrechnet sieht, dass sich beim neuen Kostenmodell besonders der Tarif S kaum noch lohnt und zum Auslaufmodell zu werden droht. Eine Beispielsrechnung des Infoportals 4G.de verdeutlicht es.

LTE-Tarif Grundpreis 30 GB 60 GB 90 GB 120 GB
S (10 GB) 34,95 Euro 64,85 Euro 109,70 Euro 154,55 Euro 199,40 Euro
M (15 GB) 39,95 Euro 54,90 Euro 84,80 Euro 114,70 Euro 144,60 Euro
L (30 GB) 49,95 Euro 49,95 Euro 64,90 Euro 79,85 Euro 94,80 Euro

(Modellrechnung mit der neuen SpeedOn-Option)

Wir haben einmal nachgerechnet, was 30, 60, 90 und 120 GB mit der neuen SpeedOn-Option kosten würden. So zahlt man zum Beispiel bei Call & Comfort via Funk M für 60 GB insgesamt 84,80 Euro ((39,95 Euro (15 GB) + 3 x 14,95 Euro (15 GB)). Wer 60 GB im Tarif L verbraucht, muss nur einmal Inklusivvolumen nachkaufen und spart am Ende etwa 20 Euro. Ebenso zeigt sich: Wer regelmäßig im Monat 30 GB und mehr braucht, sollte auf jeden Fall den Tarif L buchen oder darauf upgraden. Call & Surf Comfort via Funk S droht tatsächlich zum Auslaufmodell zu werden, außer man surft nur sehr wenig im Netz. Denn wer hier nur einmal 10 GB nachbucht, zahlt bereits den gleichen Preis (49,90 Euro) wie für das Tarifpaket L und hat dafür weniger Datenvolumen. So ließen sich noch viele Rechnungen aufstellen, letztendlich läuft es immer aufs Gleiche bei SpeedOn hinaus: Häufig profitieren die Kunden mit dem Tarif L.

Will die Telekom gezielt Call & Surf Comfort via Funk L verkaufen?

Nach der Vorstellung der neuen SpeedOn-Option gab es im Telekom-Blog viel Kritik für das neue Kosten-Modell. Viele Nutzer hatten sich mehr erwartet. So haben sich die Verbraucher zusätzlich 30 GB für alle Kunden und nicht nur Bestandskunden erhofft. Dazu hoffte man auf eine höhere Geschwindigkeit nach der Drosselung (z.B. 2 Mbit/s statt 384 kbit/s). Einzelne Nutzer sprechen im Blog davon, dass die Deutsche Telekom den Kunden gezielt den Tarif L verkaufen wolle, weil sich dieser gerade für Vielsurfer und Mehrpersonenhaushalte lohne. Letztendlich profitiere T-Mobile davon, wenn man Kunden für 24 Monate an den teuersten LTE-Tarif binden könne.

Call & Surf Comfort via Funk mit der neuen SpeedOn-Option (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Call & Surf Comfort via Funk mit der neuen SpeedOn-Option (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Weiterhin bemängelt man bei der neuen SpeedOn-Option, dass man das gebuchte Datenvolumen nicht in den Folgemonat mitnehmen könne. Wer etwa nach 25 Tagen 30 GB verbraucht und dann 30 GB Inklusivvolumen nachbucht, muss das Volumen in 5 Tage verbrauchen, den der Rest verfällt wie bisher. Oder um es mit den Worten eines Kritikers aus den Telekom-Blog zu sagen, der dies am Tarif L erläutert: „Das Volumen wird meist gegen Ende des Monats knapp. Also kratzt man sich immer noch für teure 15€ aus der Drossel. Nur mit dem Unterschied, dass am letzten Tag des Monats jetzt halt 25GB verfallen anstatt 5GB.“ (Quelle: Telekom Blog)

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