LTE-Tarife für die ländlichen Regionen – So lief der Kunden-Workshop der Telekom

Gestern ging der Kunden-Workshop der Deutschen Telekom (27. Mai, 10 bis 16 Uhr) in Bonn zu Ende. T-Mobile hatte 10 Kunden, Dr. Katja Henschler von der Verbrauchzentrale Sachsen und den Blogger Max Planken von maxwireless.de zum Workshop rund um die LTE-Tarife Call & Surf Comfort via Funk eingeladen. Leider mussten drei Kunden kurzfristig absagen, wodurch nur sieben Verbraucher teilnahmen. An der Veranstaltung nahmen auch Robert Manhardt von geteilt.de und Jochen Bonitz von lte-drossel.de teil, der auf seiner Homepage über den Verlauf des Workshops aus Kundensicht berichtet. Beide Vertreter kämpfen schon länger für vollwertiges Breitband-Internet auf dem Land.

Let´s work together – Die Telekom hatte zum Kundenworkshop geladen (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Let´s work together – Die Telekom hatte zum Kundenworkshop geladen (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Von Seiten der Telekom waren unter anderem Dr. Ingo Hofacker, Leiter Privatkunden-Marketing bei der Telekom, und Michael Preißler, Leiter Tarifgestaltung im Marketing der Telekom, vertreten. Die Deutsche Telekom bezeichnet die Diskussion im Workshop in ihrem Blog als intensiv, jedoch konstruktiv und fair. Insgesamt war man mit der Veranstaltung zufrieden. Diese Einschätzung teilen auch die Kunden, wie man den verschiedenen Berichten im Netz von Teilnehmern entnehmen kann.

Kunden wünschen größere Datenvolumen und höhere Mindestgeschwindigkeiten

In kleinen Arbeitsgruppen von 3 bis 4 Kunden mit einem Telekom-Vertreter sollten die Teilnehmer konkrete Vorstellungen für die Verbesserung von Call & Surf Comfort via Funk erarbeiten. Vorschläge sollten nach den drei Kategorien unverzichtbar, wünschenswert und weniger wichtig klassifiziert werden. Dabei galt es zwei Rahmenbedingungen zu beachten. LTE ist ein Shared Medium und die Telekom müsse mit ihrem Tarifangeboten wirtschaftlich arbeiten. In den Arbeitsgruppen gab es unabhängig voneinander die gleichen Ergebnisse.

Die Kunden wünschten sich bei den LTE-Tarifen deutlich größere Datenvolumen und eine höhere Übertragungsrate nach der Drosselung (2 bis 6 Mbit/s). Grundsätzlich plädierte man für kostengünstige LTE-Tarife mit geringerer Geschwindigkeit (ausreichend seien 16 oder auch 6 Mbit/s). Der Highspeed von 4G maß man hingegen eine geringere Bedeutung zu. Ein konkreter Tarifvorschlag lag zum Beispiel bei bis zu 16 Mbit/s und 100 GB für 30 Euro. Weiterhin gab es den Wunsch nach flexibleren Tarifen ohne Mindestvertragslaufzeit oder auch den Vorschlag, Datenverkehr zu weniger ausgelasteten Zeiten (z.B. Nachts) nicht vom Inklusivvolumen abzuziehen.

Telekom präsentierte Vorhaben für 2014: Neue SpeedOn-Option und Hybrid-Tarife

Nachdem die Kunden ihre Vorstellungen präsentiert hatten, nannte die Deutsche Telekom ihre Tarif-Neuerungen für 2014. So werde es eine Überarbeitung der SpeedOn-Option geben. Ein neues, differenziertes Angebot zum Nachkaufen von Datenvolumen solle schon bald kommen. Weiterhin möchte T-Mobile noch dieses Jahr mit Hybrid-Tarifen starten, welche sich preislich an den aktuellen DSL-Tarifen orientieren. Die Kombination aus DSL und LTE soll das 4G-Netz entlasten. So können etwa größere Downloads (Updates) im Hintergrund laufen, während man mit LTE schnell im Netz unterwegs ist.

Denn dies machte die Telekom auch klar: LTE als DSL-Ersatz verursache einen hohen Datenverbrauch im Mobilfunknetz. So hätte der Netzbetreiber etwa 30 Millionen Mobilfunkkunden, wobei hier 250 000 Kunden Call & Surf Comfort via Funk nutzen. Der Festnetzersatz erzeugt aktuell ein Drittel des Datenaufkommens im Mobilfunknetz. Man darf gespannt sein, ob die neuen Hybrid-Tarife in Zukunft eine Entlastung bieten.

Telekom und Teilnehmer zufrieden

Am Ende waren die Telekom und die Teilnehmer zufrieden mit dem Workshop. Der Netzbetreiber versprach, die Vorschläge der Kunden zu prüfen und in die zukünftige Tarifgestaltung aufzunehmen. Man müsse nun sehen, was technisch und finanziell umsetzbar sei. Dies würde jedoch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis konkrete Vorschläge in die Tarifgestaltung einfließen. Über Ergebnisse wolle man zukünftig im Telekom-Blog berichten.

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Comments
  • jobo
    Antworten

    Wir werden erst zufrieden sein, wenn wir Ergebnisse vorliegen haben! Leider ist der Aspekt der technischen Notwendigkeit in der Diskussion zu kurz gekommen. Dass LTE-zu-Hause ein Drittel des gesamten Datenumsatzes im Mobilfunk ausmacht klingt viel, zeigt aber eben auch dass LTE-zu-hause anders genutzt wird. Und absolut gesehen ist es nur ein Tropfen: Die 18000 LTE Masten haben eine Kapazität von fast 8 Mrd. GB pro Jahr. Der gesamte mobile Datenumsatz lag bei etwa 270 Mio GB im Jahr 2013, also 90 Mio über den Festnetz-Ersatz. Doch das sind nicht mal 2% der Kapazität. Warum also das Volumen drosseln? Diese Antwort blieb man uns schuldig.

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