Klage gegen LTE-Drosselung von Vodafone: Urteil in zweiter Jahreshälfte

Am 01. März 2014 klagte die Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Tarife „LTE Zuhause“ von Vodafone. Doch wer auf ein baldiges Urteil vom Landgericht Düsseldorf gehofft hat, wird enttäuscht und muss sich noch etwas gedulden. Auf die Frage eines Verbrauchers, wann man mit einem Urteil rechnen könne, heißt es auf der Facebook-Seite der Verbraucherschützer: „[…], nach Einreichung der Klage wird nun das Gericht einen Termin zur mündlichen Verhandlung bestimmen. Dies ist bis jetzt noch nicht geschehen. Wir rechnen damit, dass der Termin erst in der 2. Jahreshälfte liegen wird.“ (Quelle: Facebook) So müssen LTE-Kunden von Vodafone noch etwas warten. Bis Ende Juni 2014 wird in jedem Fall bei „LTE Zuhause“ wie gewohnt gedrosselt.

Klage gegen Vodafone - Ein Termin zur mündlichen Verhandlung steht noch nicht fest (Quelle: Facebook)

Klage gegen Vodafone – Ein Termin zur mündlichen Verhandlung steht noch nicht fest (Quelle: Facebook)

Die Verbraucherschützer bemängeln in der Klage gegen Vodafone, dass die Tarife „LTE zuhause“ vom Netzbetreiber als DSL-Ersatz beworben werden. Dabei setzt spätestens nach 30 GB eine Drosselung auf bis 384 kbit/s ein. Wer wieder die volle LTE-Speed möchte, muss Datenvolumen nachkaufen. Dies entspreche ganz und gar nicht einem DSL-Ersatz. Im Dezember 2013 versuchte die Verbraucherzentrale Sachsen, Vodafone zuerst über eine Abmahnung zur Änderungen bei den LTE-Tarifen zu bewegen. Man hoffte auf eine vergleichbare Lösung wie mit der Deutschen Telekom. Dort erhalten Bestandskunden nun 30 GB mehr im Monat. Als sich Vodafone weigerte, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben, sah man nur noch den Weg der Klage.

Verbraucherzentrale erwartet ein Grundsatzurteil zur LTE-Drosselung

Doch es geht den Verbraucherschützern um mehr als um eine Klage gegen „LTE Zuhause“ von Vodafone. Die Richter in Düsseldorf sollen dazu grundsätzlich entscheiden, ob eine LTE-Drosselung auf bis zu 384 kbit/s überhaupt angemessen ist. Mit dieser Surfgeschwindigkeit ist eine zeitgemäße Nutzung des Internets nicht möglich. Bei dieser Übertragungsrate werden schon die notwendigen Updates für Windows zur echten Geduldsprobe.

Dabei stehen die Chancen für ein Grundsatzurteil gegen eine LTE-Drosselung gar nicht schlecht. Zumindest die 4G-Drosselung auf bis zu 384 kbit/s könnte fallen. Denn mit einer solchen Übertragungsrate sind die ländlichen Gebiete nicht mehr mit Breitband versorgt (mindestens 1 Mbit/s). Doch eben dazu haben sich die Netzbetreiber gegenüber der Bundesnetzagentur verpflichtet. Man darf also gespannt sein, wie die Düsseldorfer Richter in der zweiten Jahreshälfte 2014 entscheiden. Das Urteil wird auch die anderen LTE-Anbieter betreffen.

Update 04.04.2014

Die Verbraucherzentrale Sachsen ging ursprünglich von einem Urteil des Landgerichts Düsseldorf in der zweiten Jahreshäfte 2014 aus. Doch LTE-Kunden von Vodafone müssen sich jetzt noch länger gedulden. So teilten die Verbaucherschützer auf ihrer Facebook-Seite mittlerweile mit, das Gericht aus Düsseldorf lade in einem Schreiben zum „frühen ersten Termin“ für den 14. Januar 2015 ein. Hier bestätigt sich wieder einmal das Sprichwort, dass die Mühlen des Gesetzes langsam mahlen.

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Showing 10 comments
  • Henna
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    Gibt es hier schon Neuigkeiten zur Klage?

    • Marius Pieruschka
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      Hallo Henna,

      aktuell hat sich noch nichts getan. Es gibt einen Termin am 14. Januar am Landgericht Düsseldorf zur mündlichen Verhandlung. Es empfiehlt sich, in den nächsten Tagen regelmäßig die Facebook-Seite der Verbraucherzentrale Sachsen zu besuchen.

      https://www.facebook.com/VZSachsen

      Die Verbraucherschützer werden in den nächsten Tagen wahrscheinlich etwas zu diesem Thema posten.

      Schöne Grüße

      vom 4G.de-Team

      • Flo
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        Und es könnte sein das die Drossel von 384 kbits fällt? Ich wohne leider in einer Großstadt mit 250.000 Einwohnern, seit 20 Jahren und Wir haben NIE DSL bekommen und werden es wohl nie…
        Daher haben Wir gar keine andere Möglichkeit als LTE. Liebe Grüße 🙂

      • Henna
        Antworten

        250.000 Einwohner unnd kein DSL?! Im Ernst?
        Welche Stadt ist das denn?
        Und ich dachte wir kriegen kein DSL, weil wir nur 250 Einwohner haben…

        Naja, am 11.02. gibts ein Urteil, ich hoffe die Drossel liegt dann nicht mehr bei 384 kbit. Das ist nämlich kein Breitband, wie es von der Regierung mal gefordert wurde. (zumindest IMAO)
        Schöne Grüße.
        PS: Hab noch 9,25 GB Volumen für 29 Tage…

        • Flo
          Antworten

          Hallo 🙂 Ja im Ernst habe eben nochmal geschaut es sind 230.000 Einwohner, sind einige weg gezogen (Halle Saale) aber trotzdem ist mein ganzer Stadtteil (30.000) ohne DSL nicht einmal light gibt es.
          Es gibt durchaus inzwischen Dörfer und Kleinstädte mit besserem Internet als Wir es haben, da spielt die Einwohnerzahl keine Rolle 😉 kommt nur darauf an ob ihre Gemeinde im Förderprogramm drin ist 🙂
          Oh je das ist sehr wenig, hatten Wir auch dieses Volumen für einfm 3 Personen Haushalt und dann kam die Verbraucherzentrale Sachsen 🙂
          Ich hoffe sehr das man auf 2 Mbit anhebt, die jetzigen Preise sind eine Frechheit Wenn man bedenkt das man keine Alternative hat :/

          Bevor ich mich wieder reinsteigere, liebe Grüße 🙂

  • Danny
    Antworten

    384kb/sec ist schon eine Frechheit aber frei nach der Aussprache unserer Kanzlerin hat Vodafone mich in die Steinzeit des Internets verfrachtet. von 40 Mbit/sec auf 64kb/sec. Facebook und co. brauchen sage und schreibe 5 – 10 Minuten zum Laden. Youtube, Vimeo, etc. ist reine Zukunftsutopie. Ich hoffe, dass diese Drosslungen bald auch Steinzeit Geschichten werden.

  • Soraka banana
    Antworten

    Die Preise für 10 GB sind schon überirdisch, 50€ für 10 GB 50.000 k/Bits, nicht mehr normal. Das ist Garnichts, bei 1&1 bekommt man für 20-25€ 100 GB 16.000 k/Bits, im Verhältnis krass.

  • David Duchrow
    Antworten

    So lange warte ich nicht. Wenn nicht schneller was passiert, wechsel ich den Anbieter. Unser DSL hier schafft zwar auch nicht ganz 1Mbit/s aber immerhin ist es besser als gedrosseltes Vodafone.
    Ganz besonders ärgert mich, dass mir der Vodafone-Verkäufer, der mich sonntags besuchte um mir den Vertrag aufzuschwatzen, versicherte, es würde nicht gedrosselt.
    Und dafür hab ich meinen, zugegeben langsamen aber immerhin über den ganzen Monat nutzbaren, DSL-Vertrag aufgegeben.

    • Michael
      Antworten

      Gerade wo ich Ihren Post lese, musste ich einfach anmerken, dass bei meinem LTE Vertrag genau so vorgegangen wurde. Der „Ansprechpartner“ (welcher schon ein halbes Jahr später nicht mehr da war) kam, schloss das Gerät an und verkündete lauthals, eine Drosselung wäre derzeit garnicht möglich, erst nach dem endgültigen Ausbau (was auch stimmte, zunächst wurde nicht gedrosselt) und für nach dem Ausbau meinte er, dass wir vermutlich eh nicht unter die Drosselung fallen würen, da diese nur bei tatsächlicher LTE-Bandbreite auch wirklich eingesetzt würde. Pustekuchen!, lieber Herr V. meine Bandbreite entspricht DSL 16000 und nicht LTE und trotzdem wird gedrosselt!

      Und wie reagiert Vodafone auf diese Kritik? Naja einer von diesen Schwachsinns-Callcenter-Kundenbetreuern kam doch dann tatsächlich zu dem Schluss, dass die Bandbreite tatsächlich nicht LTE entspricht und wollte daraufhin den Vertrag auf einen 10GB /16000 umbuchen, da mich das ja billiger käme…
      GENAU DAS WAS ICH WOLLTE, DANKE FÜR DIE KOMPETENTE HILFE SIE IDIOT!!! (anstatt dann auch einfach mal zuzugeben:“ ne könn‘ ma nix machen…!“)

  • Nordlicht
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    Januar 2015?
    O weia. Bis dahin kann man den 2-Jahresvertrag, den man gutgläubig unterschrieben hat, schon längst wieder kündigen. Für Bestandkunden wird das doch zu nix führen. Schade. Aber Vodafone kommt mir so schnell nicht mehr ins Haus, hoffentlich denken so auch andere Kunden, dann merken die es wenigstens in ihren Bilanzen.

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