Fusion o2 und E-Plus: Telekom kritisiert EU-Auflagen

Die Deutsche Telekom hat eine Stellungnahme zur Fusion von o2 und E-Plus veröffentlicht. Unter der Überschrift „Gute Netze für Deutschland“ geht man mit den Auflagen der EU-Kommission hart ins Gericht. Zwar begrüßt Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG, grundsätzlich den Zusammenschluss von o2 und E-Plus als wichtigen „Schritt für die weitere Marktkonsolidierung“, doch die EU-Auflagen für die Fusion bewertet man hingegen kritisch. So erzeuge der Zusammenschluss ein deutliches Übergewicht bei den Frequenzen. Hier müsse die Bundesnetzagentur dringend eingreifen. Konkret fordert van Damme die Abgabe von mindestens 2 x 15-MHz bei den Frequenzen mit 1800- und 2100-MHz (UMTS-Band).

Niek Jan van Damme kritisiert die EU-Auflagen zur Fusion von o2 und E-Plus (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Niek Jan van Damme kritisiert die EU-Auflagen zur Fusion von o2 und E-Plus (Bildquelle: Deutsche Telekom)

Besonders kritisch sieht man den Verkauf von Netzkapazitäten an Anbieter ohne eigenes Netz. Hierzu heißt es in der Stellungnahme: „Darüber hinaus werden mit den Auflagen gezielt Anbieter ohne eigene Netzinfrastruktur gestärkt – und das ist ein völlig falsches Signal. Der Fokus der Wettbewerbshüter sollte nicht darauf liegen, Anbieter ohne eigene Infrastruktur zu stärken, sondern den Netzausbau voranzutreiben.“ Die EU-Kommission hätte mit den Auflagen zu sehr auf niedrige Preise auf dem deutschen Mobilfunkmarkt gesetzt, statt gezielt auch Netz- und Servicequalität zu stärken. Doch der reine Blick auf die Mobilfunkpreise könne sich als trügerisch herausstellen: „Mindestens genauso wichtig sind Netz- und Servicequalität. Ohne gute Verbindung ist selbst der billigste Tarif kein Schnäppchen.

Doch unabhängig davon fürchte man nicht den Wettbewerb und sei für die Zukunft gut aufgestellt, um weiterhin die Nummer 1 in Deutschland zu bleiben. Die Stellungnahme macht auch eins klar: Die Telekom erwartet offenbar auch bei drei Netzbetreibern auf dem deutschen Markt keine Preissteigerungen, sondern stellt sich weiterhin auf Wettbewerb ein.

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