E-Plus versorgt Berliner U-Bahn mit LTE

E-Plus versorgt seit Anfang April Teile der Berliner U-Bahn mit HSPA+ und LTE. Aktuell ist 4G des Netzbetreibers auf einigen Teilstrecken der Linien 7 und 8 verfügbar. Als Beispiel nennt der Anbieter die U-Bahnstation Hermannplatz. Hier und an den anderen ausgebauten Stationen können Kunden von E-Plus mit bis zu 70 Mbit/s surfen. Bis Ende 2014 möchte der Netzbetreiber laut seiner Pressemeldung das ganze Berliner U-Bahn-Netz mit HSPA+ und LTE ausbauen. Dies betrifft 10 U-Bahnlinien mit einer Gesamtstrecke von 146 Kilometern. Der aktuelle Ausbau ist eine Zusammenarbeit von E-Plus, den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), dem Netzausrüster ZTE und Berliner Unternehmen NC Plan.

Mit 4G in der U-Bahn kommt E-Plus nach eigenen Angaben aktuellen Kundenbedürfnissen entgegen. Denn immer mehr Kunden wollen heute auch in öffentlichen Verkehrsmitteln mobiles Internet mit einem Tablet oder Smartphone nutzen. Die Berliner wird dies sicherlich freuen, denn bisher konnte man in den U-Bahnlinien der Hauptstadt unabhängig vom Netzbetreiber maximal mit EDGE (bis zu 220 kbit/s) surfen. Damit war mobiles Internet gerade in überfüllten Waggons kaum möglich. Doch Dank LTE und E-Plus ist das unterirdisch schlechte Netz in den Berliner U-Bahnen nun Geschichte.

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Showing 4 comments
  • George J.
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    Interessanterweise konnte ich gestern 4G bei der Telekom am Hermannplatz unter der Erde benutzen. En Speed-Test ergab 14.000 kbps (max vom Vertrag 100.000 kbps). Kann es sein, dass es druch einen Deal zwischen E-Plus und Telekom möglich ist?

    • Marius Pieruschka
      Antworten

      Hallo George J.,

      uns ist nichts über eine Kooperation zwischen E-Plus und der Telekom bekannt. Möglicherweise handelte es sich bei LTE der Telekom in der U-Bahn um eine Einstrahlung von oben. Vielleicht kam das Signal von einer Basisstation mit 800-MHz (setzt die Telekom vereinzelt in den Städten ein). Mit diesem 4G-Frequenzspektrum kann man relativ gut Gebäude/Mauern durchdringen. Nähere Information hierzu haben wir jedoch nicht.

      Schöne Grüße

      vom 4G.de-Team

      • George J
        Antworten

        Ich konnte kein LTE mehr unter der Erde am Hermannplatz wieder empfangen. Ich denke auch, es war nur eine Einstrahlung von oben an einem glücklichen Platz am Bahnsteig. Ganz ehrlich, mit Telekom, Vodafone und O2 ist es so, als wäre ein ganzer (unterirdischer) Bezirk von Berlin in der Edge-Zeit stehen geblieben.

  • Matthias M.
    Antworten

    Bei Vodafone funktioniert Internet in der U-Bahn in Berlin gar nicht und bei Telekom und O2 auch nur sehr langsam und nicht überall. Im Gegensatz zu den anderen 3 Netzbetreibern hat einzig E-Plus unterirdisch echte Basisstationen aufgebaut. Die anderen haben nur so genannten Schlitzkabel verlegt, quasi eine verlängerte GSM-Antenne. Damit ist UMTS und LTE unmöglich. Daher ist dauerhaft E-Plus der einzige Netzbetreiber, der in Berlin Internet in der U-Bahn bietet.

    Das hat geschichtliche Gründe. Ursprünglich versorgte E-Plus alle BVG-Mitarbeiter über dienstliche Mobiltelefone, auch unterirdisch. Daher war es notwendig, echte Basisstationen aufzubauen. Diese lassen sich nur relativ einfach für UMTS und LTE umrüsten. Die anderen Netzbetreiber müssten unterirdisch ein komplett neues Netz aufbauen, was sich allein für die Fahrgäste nicht lohnt. Dadurch verdienen sie keinen Cent mehr. Da Vodafone gerade massiv Basisstationen abbaut, um Kosten zu sparen, und O2 im Hinblick auf die Übernahme von E-Plus mit Sicherheit keine Doppelstrukturen aufbaut, wäre die Telekom eh der einzige Netzbetreiber, der hier investieren könnte. Aber wie gesagt, es lohnt nicht. Wer also oft U-Bahn fährt, ist mit E-Plus besser bedient.

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